LEBST DU SCHON ODER STIRBST DU NOCH ? ( Februar 2011 )

Sieben Milliarden Menschen bewohnen diese Erde. Aber ist bewohnen gleich Leben?
Wie lebendig sind die Toten?  Und wie tot sind die Lebenden?

Noch immer ist das "Apostolische Glaubensbekenntnis" mir ein ungetrübter Quell der Inspiration. In dieser frühen christlichen Glaubens-Offenbarung ist soviel wesentliches enthalten, was über jeden institutionellen Rahmen heraus strahlt. Es ist ein Quell der mehr bedeutet als ein Glaubens-Bekenntnis. Es ist ein Quell der GLAUBENS-ER-KENNTNIS für jeden, der aus dieser Quelle zu schöpfen befähigt ist. In besagten Schöpfen aus der Quelle verbindet sich der nach Erkenntnis schöpfende Mensch mit dem Schöpferprinzip Gottes. Wir schöpfen, erfassen, erkennen und erschaffen. Als lebendige Menschen und Ebenbilder Gottes sind wir nicht nur Schöpfung sondern auch Schöpfer. Um dem Schatten des Todes und der Unkenntnis über uns Selbst zu entsagen müssen wir geistig-seelisch rege, uns dessen bewusst werden, dass Gottverbundenheit mehr bedeutet als nur ein Geschöpf Gottes zu sein.
In Bezug auf ewiges Leben und Auferstehung will ich hier in Kürze nur auf den Schluss-Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses eingehen.

 "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen".

Auch hier will ich vor mir Selbst stehend befinden dürfen, das ich die "Auferstehung der Toten" nicht als die Auferstehung verstorbenen Fleisches oder zerstäubter Körper verstehe. Und auch hier will ich zurück in die durch das 5. Konzil im Jahre 553 nach Chr. zu Konstantinopel verworfene und dort verdammte Reinkarnationslehre.
Die Geistes- und Seelenfeindlichkeit mancher Konzile betrachte ich anders als die Mehrheit aller Kritiker nicht als den Sieg des "Bösen" über  die von Christus in Kraft gesetzte Kirche oder das Stellvertretertum Gottes auf Erden, sondern wie ich schon öfter betonte, als eine dem Entwicklungsstand menschlichen Bewusstseins entsprechende machtpolitisch-theologisch geprägte geistig umnachtete Schand-Tat, die so lange in ihrer  Verankerung Bestand hat, bis ein mutiges neues Konzil die legitimierte Schande wieder löst. Gemäß den Worten Christi, das alles was das Petrus-Amt auf Erden bindet oder löst im Himmel ebenso als gebunden oder gelöst gilt.

(Dies bedeutet nicht das durch geistfeindliche Konzils-Entscheidungen kosmische Gesetzmäßigkeiten hinfällig werden, sondern dass die göttliche Waltung sich von Anbeginn an darüber im klaren war, dass auch der Stellvertreter Gottes auf  Erden, in der Nachfolge des Gottessohnes immer noch dem in Eden erfahrenen eigenen Freien Willen untersteht. Dieser unser freier Wille ist Gesetz. Uns Selbst und Gott. Und wir kommen Gott in uns selbst und über uns hinaus näher und näher, wenn wir über unseren freien Willen hinaus blickend die ganze umfassende Gesetzmäßigkeit der Schöpfung begreifend die höchste und tiefste Bedeutung dessen erfahren, was  wir zu beten gelehrt wurden, wenn es  heißt: "DEIN WILLE GESCHEHE, WIE IM HIMMEL SO AUF ERDEN".)

Die Auferstehung der Toten und das ewige Leben sind keine Szenen für ein biblisches Bilderbuch, die uns in ferner Zeit einmal blühen möchten. Die Auferstehung der Toten ist das Ende unserer Zombie-Natur, und im Vollbewusstsein der Erkenntnis, dass hier und jetzt inmitten unseres vergänglichen Fleisches der individuelle Wesenskern unentwegt lebt.
Der Mensch ist dem, was er als Tod versteht, nie näher als in seiner geistigen Umnachtung gegenüber sich Selbst. Die geistige Umnachtung allein belässt dem Tod seinen Stachel, der Hölle ihren Sieg, und dem Menschen sein Grab. Der Tod ist dort gegenwärtig, wo der Mensch die Wirklichkeit seines "EWIGEN LEBENS" nicht begreift.
Der geistig-seelisch umnachtete Mensch ist in der Regel genau das, was das Neue Testament als (mehr oder weniger) getünchtes Grab bezeichnet. Wir sind zu Lebzeiten der ruhende Friedhof unserer Selbst. Und der große Aufwand, den der Mensch allgemein um sich herum betreibt, ist nichts anderes als seine intensive Grabpflege. Das schmücken durch Statussymbole, äußeren Lack und der mühevolle Bau  am eigenen Mausoleum ist die lebenslange Vergeblichkeit des lebenden Toten, sich sein Leben zu suggerieren . Aber es ist der Tod. In dem, was der umnachtete Mensch sein Leben nennt, ist er dem Tod näher als im physischen Sterbeprozess. 
Da baut der Mensch also sein Mausoleum, schmückt sein lebenslanges Grab und weiß nicht einmal, was darinnen an unsterblicher unvergänglicher Substanz seiner Entdeckung und Auferstehung harrt. Das Selbstbewusstsein des lebenden Toten, der rein gar nichts Wesentliches von sich ahnt oder weiß, ist der Tod,  weil seine Umnachtung kein Bewusstsein hat. Seine Identifikation von sich ist Illusion, Trugbild, Phantom.  Du Selbst liegst begraben inmitten Deiner eigenen Umnachtung und hast nicht die leiseste Ahnung von Dir Selbst. Diese Umnachtung beherrscht den Hartz-IV Bezieher genauso wie den von der Sonne des Südens gebräunten Multimillionär.

Ich glaube NICHT an die Massenveranstaltung eines jüngsten Gerichts und die Wiederherstellung toter Kadaver zu blühendem Leben. Ich glaube an Göttliche Vielfalt im Rahmen der Individualität eines jeden Menschen. Ich glaube, dass der Auferstehung des Fleisches die Auferweckung des individuellen und allgemeinen Bewusstseins voranschreitet und die Auferstehung der Toten (neben der Reinkarnation) einfach bedeutet, dass wir unseren menschlichen Körper endlich als Kelch unseres inwendigen Heils wahrnehmen statt ihn in geistig-seelischer Umnachtung wie ein Grab zu gebrauchen.
Auch Wellness und Schönheitschirurgie bedeuten nicht mehr als Grabpflege, wenn wir nicht wissen, was uns im wesentlichen mit unserem Körper, mit Gott und der Sonne verbindet. 

Es ist keine Blasphemie zu behaupten, dass wir Söhne und Töchter des alleinen Schöpfers sind und jeder für sich ein Sonnengott ist.  Wir können nicht länger Grabpfleger und Totengräber unserer Selbst sein. Wenn wir im Angesicht der Sonne eine heilige Resonanz in uns fühlen, die das Wesentlichste von uns dem Tod, dem Grab und der Umnachtung entreißen will, dann sollten wir jeder für sich diesem Weckruf der Sonne folgen und Auferstehen. Raus aus den Friedhöfen unserer Selbst, raus aus der wurmstichigen Erde und dem unerlösten Staub, rein in die Bejahung unseres Totalen Selbst. Mit der Auferstehung des Fleisches bauen wir unserem Wesenskern einen Tempel, durch eben diese Bewusstwerdung, dass unsere körperliche Hülle kein schäbiges Grab, kein aufwendiges Mausoleum, sondern der Heiligen-Schrein unseres Selbst ist. Die wertvolle Ummantelung unseres Selbst. Der weltliche Regierungssitz der menschlichen Dreifaltigkeit von Körper, Seele und Geist.  Was willst du mehr ?

Keine Umnachtung der Welt ist von ewiger Dauer. Dein jüngstes Gericht ist hier und jetzt und verlangt nichts anderes von Dir als die bewusste Erhebung Deiner Selbst. Erhebe Dich aus deinem Grab, begreife Deine Körperlichkeit, die Haut und das Fleisch, das Deine Knochen umkleidet und das kosmische Zusammenspiel Deiner Organe die nach Deinem Bewusstsein verlangen. Erkenne die Einheit deiner Seele und deines Geistes in Gemeinschaft mit deinem Dir vom Leben verliehenem Fleisch. 

In aller Bescheidenheit und Demut sollten wir uns bewusst darüber werden, das wir Götter sind. Das wir von Anbeginn unserer Schöpfung an Götter waren und ewig sein werden. Söhne und Töchter des höchsten Schöpfer-Prinzips. Sonnen-Könige der neuen Welt.
Wer unbedingt weiter von "ewiger Verdammnis" reden möchte, beziehe seine "Verdammnis" auf die seit Ewigkeiten waltende  Umnachtung des menschlichen Bewusstseins, in dessen irdischem Rahmen die "Hölle" täglich ihre letzte Vorstellung gibt, milliardenfach.
Ob nun Hölle, Grab oder unbewusstes Leben, es ist alles nur die Unterwelt dessen was unser Dasein von unten prägt.

Verstehen wir uns doch endlich als die bewussten Geschöpfe des Allerhöchsten. Begreifen wir doch einfach die Tatsache, dass dieses höchste Schöpferprinzip sich in unserem Wesenskern seiner persönlichen Verbindung in jedem von uns bewusst ist. Begreifen wir diese Ur-Vaterschaft Gottes zu seinen eingefleischten Söhnen und Töchtern. Im bewussten Anerkennen dieser primären und ewig gültigen Vaterschaft vollzieht  sich die Bewusstseins-Einheit von Gottvater und Sohn. (Tochter inbegriffen) In dieser vollbewussten Einheit entsteigen wir dem Friedhof der Unterwelt und gewinnen das ewige Leben. Kein Tod kann uns diesem Prinzip mehr entreißen.

DER STURMWIND GOTTES
Nun sprechen alle vom Weltenende und dem Ende des Maya-Kalenders. Vom Ende der Zeit oder vom großen Paradigmenwechsel.  Ja, meinetwegen lass kommen was  da im kommen begriffen ist. Aber was daran sollte einen lebendigen Menschen im Vollbewusstsein dessen, zu was er einmal erschaffen wurde und was er durch wiederholte Zeugung seiner Körperlichkeiten ist und bleibt, denn ängstigen?
Es gibt nichts was uns ängstigen muss, weil unsere Substanz unzerstörbar ist. Es gibt nichts woran wir uns klammern müssten.

Was immer es ist, lass es kommen. Alles ist nur Erfüllung des Gesetzes. Alles ist im wesentlichen Sicher. Alles wesentliche ist verankert und durch keine äußerliche Drangsal gefährdet. Aber wir tun uns so  schwer im Begreifen der Tatsache,  dass wir im wesentlichen sicher sind. Was bedeuten all die apokalyptischen Schreckenszenarien denen, die ihr Grab zu Lebzeiten schon überwunden haben?

Alles schaut über sich hinaus ins Weite. Gewitterwolken hier, apokalyptische Vorzeichen dort, Bedrohlichkeiten da. Alles wartet auf den großen allgemeinen äußeren Sturm, und kaum einer ahnt, das dem großen von weit draußen kommenden Sturm ein individueller innerer Sturm voraus eilt.

Nenn es einen Bewusstseins-Sturm, einen Sonnen-Sturm oder wie immer du willst. Es ist DEIN PERSÖNLICHER STURM, der Deine Grabplatte hinweghebt und Dein Selbst aus deiner tiefsten Versenkung ruft. Ein tosender, ein gnadenloser Sturm der ein offenes Geheimnis birgt, das da lautet:
"WER DEN ERSTEN (den inneren) STURM ER-LEBT, WIRD DEN ZWEITEN (den äusseren ) STURM ÜBER-LEBEN. "

Aber wollen die Toten in ihrem Totenreich das sie Leben nennen, denn wirklich leben?
Klammert sich nicht jeder mit letzter Kraft an Krankheit, Siechtum, Sucht, Umnachtung und Tod?
Die gegenwärtige Wahrheit der breiten Mehrheit ist doch das allgemeine Vertrauensverhältnis mit dem eigenen Schmerz, die Verbundenheit mit dem Taubheitsgefühl und der eigenen Ohnmacht. So wie der Geiselnehmer und der Entführte einander ihre Vertrauensbasis bilden trotz bestehender Feindschaft oder so wie manchem Gefangenen das Gefängnis heimatlicher erscheint als die befremdliche Freiheit jenseits der Gefängnismauern, so pflegt  der Mensch seine Umnachtung.
Der Totenkult der Ägypter mag jahrtausende lang ein Hinweis zum ewigen Leben gewesen sein. Der Lebenskult der Gegenwart aber ist eine Hommage an einen Tod ohne Wiederkehr. Eine Totenfeier ohne Hinweis auf Auferstehung. Lebt ihr schon oder sterbt ihr noch?