VOM AFFENMENSCHEN ZUM MENSCHENSOHN

Ich darf mir offen gestanden jetzt ALLES erlauben, kann mir auf der Basis meiner mir selbst gewährten absoluten Gedankenfreiheit jedwede Deutungsmöglichkeit aufmalen, wohin ich will und wie es mir behagt. Es gibt keine äußerliche institutionelle oder wie auch immer geartete Instanz mehr über unter oder neben mir, mit welcher ich noch irgendeinen philosophischen Gedankengang auf sein Bestandsrecht hin abgleichen müsste. Ungebremst und frei schöpfe ich wieder aus meiner eigenen Empfindungswelt und stehe im wesentlichen in keinerlei Anbindung mehr zu einer Matrix, die dem Gebärmutter-Schmerz der bis nach gestern reichenden menschlichen Frühzeit noch zugehörig erscheint. Ich habe ein schier endloses Trümmerfeld hinter mir gelassen, ein Energiefeld das mir sowohl Entbindungsstation, Schlachtbank, Festbankett und von Höhen und Tiefen begleitete Bühne war. Ich habe den Urzeitmensch aus dem blutigen Schlamm seiner Erdmutter kriechen sehn, habe das Ungetüm von Mensch sich aus dem von "Göttern" aufgewühlten Staub erheben sehen, habe seine von Unrast und Hunger und Hoffnung getriebenen Völkerwanderungen bezeugt und ihn seine auf endlosen Kriegsfahrten und Entdeckungsreisen zurückgelassenen Knochenreste der Sonne und dem Erdreich überantworten sehn. Ich habe den Menschen an sämtliche Grenzen der äußeren Welt schlagen, pochen, stoßen und zerbrechen sehn, habe ihn als rastlosen Pionier die Weltmeere im Sturme nehmen sehn und ihn an hart umkämpften Fronten im Kriege, zwischen Schützengräben und Kriegslazaretten, in Kriegsgefangenschaften, Konzentrationslagern und Flüchtlingstrecks hinab in die Tiefen menschlichen Elends und ungeheurer  Schmerzen stürzen sehn, von wo aus die gebrochenen Augen der am Äußersten zerschmetterten uns nur noch mitteilen wollen, dass es kein Durchkommen am Äußersten gibt und  das alles Menschliche höher und weiter und tiefer an Glück und  Schmerz, Forschung und menschlichem Weltrekord nicht mehr in Länge, Breite, Höhe, Tiefe und Zeit bemessen sein will. Der Boden, den die kämpfenden Truppen mit hohem Blutzoll dem Gegner abjagen, für  einen Tag oder nur für Stunden, und das höchste  von Menschen erbaute Gebäude der Welt, das nach seiner Errichtung nun leer im heißen Wüstensand steht, die erkauften Siege im Sport, die erschwindelten Gewinne auf den Finanzmärkten, die gelifteten Häute derer, die nach ewiger Jugend strebend ihre Haut zu Markte trugen, der Hunger, die Gier und die Leidenschaft, die zur Besessenheit  wird -was steht hinter dieser ungeheuer menschlichen Gebärdensprache? Der Mensch in den Sackgassen fern seiner Selbst. Mit den letzten Menschen gemeinsam habe ich verstehen gelernt, das unser einprogrammierter Drang nach Höher und Weiter uns in jene für diese Zeit vorgesehene Ausweglosigkeit führte, um genau Jetzt, von dort aus, den erlösenden Schritt in eine neue Ausgangs-Situation zu vollziehen. In der Erkenntnis um die eigene  Unermesslichkeit, der wir auf dem Terrain der alten Gesetzgebung niemals gerecht werden konnten, erobern wir uns nun jenes Himmelreich im Sturme zurück, von welchem die Alten, die Ur-Alten sprachen, raunten und schrieben. Das Himmelreich jenseits der Goldmedaillen und Rekorde, jenseits der göttlichen Berggipfel, jenseits der Horizonte von Land und Meer. Und dennoch -es waren diese zum Äußersten strebenden Seefahrer, Sucher, todesmutigen Bergsteiger und um olympisches Gold ringenden Kämpfer, Eroberer, Entdecker und die um jeden Meter sich nach vorn kämpfenden Kriegernaturen, die als Stellvertreter der Menschheit ihre Marke setzten, an  allen Ecken und Enden der Welt, um uns von dort aus schweigend kundzutun, dass das eigentliche Ziel jeder übermenschlichen Anstrengung in der Unermesslichkeit menschlichen Seins und  des Kosmos liegen muss - und dass wir uns hinabstürzen müssen in die pechschwarze Tiefe unserer Selbst, um in wirkliche Tuchfühlung zu kommen, mit  dem wahrhaften Olymp allen Seins. 

Und wenn wir zurückblickend die große Jahrtausende lange Inszenierung menschlicher Kleingläubigkeit als den ersten Schrei eines Neugeborenen nach höherer Rück-Anbindung verstehen lernen, bekommen wir auch eine Idee davon, wie sehr für den bislang immer noch unbekannten Gott tausend oder zehntausend Jahre tatsächlich nur ein Tag, eine Stunde oder nur ein Augenblick sind. Ein einziger göttlicher Augenblick, der die ganze Weltgeschichte vom Ursprung des Planeten Erde bis zur höchsten Bestätigung dessen, was das Menschsein im Grunde seines Wesens beinhaltet, auf einen ebenso mikro- wie makrokosmischen Nenner bringt. Um dieser höchsten Bestätigung wegen stürzt sich der auf Golgatha von Menschenhand erhöhte Menschensohn ein zweites Mal hinab zu uns, um uns aus dem Jahrtausende lang durchwanderten Jammertal ins fruchtbare Tal der Könige zu geleiten, von wo aus sich unsere Augen dem Gesamtvolumen des Seins endlich öffnen, den Schleier der Braut lüftend, die voluminöse Herrlichkeit des Lebens in dieser irdischen Gegenwart ein erstes mal wirklich wahr-nehmend.

Ob wir uns den Affenmenschen nun mit oder ohne Darwin zu erklären suchen, spielt keine Rolle, weil unser frühes Affenmenschenkostüm uns nicht mehr bedeuten muss als ein prähistorischer Strampelanzug, der uns von einer urzeitlichen Vorsehung wie ein behaarter Schutzanzug auf den Leib geschneidert wurde. Das göttliche Ebenbild, das wir darstellen,  erkennt sich im Wesentlichen selbst nicht wieder in seinen als natürlich deklarierten entwicklungsgeschichtlichen Schutz- und Raum-Anzügen, und selbst in unserer unbehaarten totalen Nacktheit neigen wir dazu, uns lieber zum Affen vor der übrigen Menschheit und uns Selbst zu machen, als die Ebenbildartigkeit Gottes und des Universums in uns Selbst für wahr zu nehmen. Weil wir die interne Hauptrolle unserer Selbst lieber unbesetzt lassen, aus der Unkenntnis gegenüber uns Selbst und der Natur dessen, was an Göttlichkeit in uns brach liegt, nehmen wir all die ebenso hautschürfenden wie beschissenen Neben-Rollen an in den sich endlos wiederholenden unmenschlichen Dramaturgien, die wir tagein-tagaus zur Aufführung bringen.
Dass die irdische Natur uns zu Beginn unserer menschlichen Laufbahn auf Erden mit einer sinnvollen affenartigen Kostümierung ausstattete, sagt viel über die äußeren Umstände von damals aus, aber nichts von unserer primären Abstammung. Es waren "Götter", die uns auf die Beine halfen. Befremdliche, uns selbst als zwiespältig erscheinende "Götter", die uns den Umgang mit Feuer und den Gebrauch von Rad und Axt lehrten. Aber diese "Götter" waren und sind selber auch nur die nächstgrößeren Schöpf-Kellen des Lebens und selber auch nur Schöpfungen aus dem Atem Gottes. Und was uns immer mehr auf Augenhöhe bringt mit uns Selbst  und der Stofflosigkeit, aus welcher wir im wesentlichen beschaffen sind, ist dieses Bewusstsein, welches einher ging mit dem Ereignis von Bethlehem bis nach Golgatha und von Pfingsten im Jahre 33 bis JETZT! Einen langen Weg musste dieses Bewusstsein nehmen, bis es als KÖNIGLICHES BEWUSSTSEIN jetzt offen im Raume stand. Offen im RAUM und für jeden Begehbar, für JEDEN erfahrbar. Und kein Mensch, ob er nun auf diese Zeilen stößt oder mit einer der zahlreichen anderen Sendestationen einmal auf gleicher Wellenlänge angebunden war, für Sekunden, Minuten oder für Immer, wird sich selbst gegenüber behaupten können, er habe Nichts und Niemanden funken geschweige denn rufen gehört. Alle wurden oder werden angefunkt, angestrahlt oder zu sich Selbst gerufen. In Permanenz schlagen Impulse aus der Sonne, für jeden empfangbar auf der Membran seiner Selbst. An vielen wird regelrecht gerüttelt, und andere wiederum wurden hart zu Boden geschmettert und in die tiefste Erniedrigung gezwungen, nur um auf höchster  Frequenz persönlich angesprochen zu sein. Viele mussten den Ruf zu Sich Selbst als massive Erschütterung erleben, und es liegt in der Natur des rebellierenden Menschen, dass er sich selber so lange und gnadenlos niederknüppelt, bis er nicht mehr anders kann, als sich Selbst  zu erkennen und vom Gegner seiner Selbst zum Entdecker seiner Selbst und einer ganzen Menschheit zu werden. In diesem Moment erst, wenn er gebrochen durch sich Selbst im Staube seiner Unkenntnis neben seinen zerschundenen Menschenbrüdern liegt, und einmal bewusst und tief wieder aufzuatmen beginnt, in diesem Moment erhebt sich in ihm und mit ihm die Menschheit, er beginnt sich Selbst zu erhören, der instinktive Affenmensch in ihm weicht dem bewussten Menschensohn in ihm. Die Frequenz, welche ihm vorher unverständliches Geräusch, schrilles Tönen und unerträgliches Summen war, gerät zur Willkommensansage auf höherer Seins-Stufe. 

DER REBELLIERENDE AFFENMENSCH UND DAS ENDE DER STEINZEIT-REVOLTE 



Der von Unrast getriebene Affenmensch, der menschlich gebrechliche, so wie er sich in den Straßenzügen der Metropolen täglich als Suchender verliert, pendelt unbeholfen und  Ausweglos zwischen einer Sehnsucht nach äußerer Sicherheit und rebellischem Aufbegehren. Ganze Affenmenschen-Horden suchen den Horizont der Welt und des Internets ab, in Erwartung größerer revolutionärer Wetterleuchten, als Vorboten für die ersehnten Umstürze, die ihnen den eigenen Aufstieg versprechen, in der großen Stunde des ebenso rächenden wie gewaltigen Ausbruchs, der herbeigesehnten Stunde Null, in welcher die gefühlten Nullen aus dem Stand heraus zu Einsern mutieren, zu aufrührenden Menschenführern und Vollstreckern lang gehegter Gerechtigkeits-Phantasien in tiefstem Dur. Der von innerer Unruhe getriebene Urmensch, der nirgendwo in den ihn umgebenden Begebenheiten mehr Zuhause ist, muss die große gesellschaftliche Eskalation heraufbeschwören wie ein goldenes Zeitalter, hinter welchem aber nur Eisenstangen und eiserne Handfeuerwaffen bereit liegen für die Stunde der Erhebung. Und so träumt es von jenseits des Mainstreams aus allen politischen und weltanschaulichen Reservaten und Ghettos heraus vom Aufstand der Massen und rostroter Revolution.

Was aber hat es mit diesen Revolutionen auf sich, deren Beschwörungsformeln Allerorts in der stehenden Luft hängen? (Ich will mich rückblickend nicht ausschließen von Jenen, die ihr aufbegehrendes "revolutionäres" Menetekel an die Wände der Zivilisation kritzelten und Anteil an der begleitenden Geräuschkulisse hatten, aber irgendwann war halt Schluss.)

Ist dieses Wesen, das diesen Aufständen, Revolten, Wutausbrüchen und Forderungen zu Grunde liegt, denn wirklich revolutionärer Natur oder am Ende nicht einfach nur das letzte Aufbegehren menschlicher Ohnmacht , so wie die Ausweglosen sich in den Vorstädten der Metropolen nach dem Erklimmen eines aufbegehrenden kickenden Hochgefühls immer  wieder verlieren, über Nacht. Alle reden Sie von Revolution, aber ist Ausrasten, Einklagen , lautstarkes Fordern und pochendes Demonstrieren, ob nun für oder gegen, und das Besetzen von öffentlichen Plätzen und der aus allen Richtungen  einströmende Trotz der Unzufriedenen wirklich noch revolutionär? Ist nicht all dieser Bullshit, den man sich von der Erhebung der Massen verspricht, nicht in Wirklichkeit das Ende und der Zusammenbruch einer letzten Steinzeit-Menschen Revolte, hochgepeitscht von bedürftigen Wortführern und ohnmächtigen Regisseuren? Wenn Tausend impotente Männer gemeinsam auf die Strasse gehen würden, um dort offen vor dem Leben ihr Potenzrecht einzuklagen, dann ergibt sich aus diesem zusammenkommen von 1000 impotenten Männern trotz allem Aufwand keine einzige Erektion. Es sind Affenmenschen gemäße Milchmädchenrechnungen, wenn wir  glauben, dass eine Zusammenballung von ebenso Unzufriedenen wie erhitzten Gemütern zu allgemeiner Zufriedenheit oder in ein gelobteres Land führt. Impotenz x 1000 = einfach nur 1000 x Impotenz. Und 10.000 ebenso ohnmächtige wie einklagende Demonstranten sind nicht die Vorboten eines bessere Zeiten-Wechsels, sondern die letzten menschlichen Ausläufer einer untergehenden Affenmenschen-Spezies von Opfern, die schlichtweg mit  den Tätern gemeinsam baden gehen werden. Mit dem Untergang des Affenmenschen als Täter und Opfer wird auch die uralte Vormachtstellung des lange strapazierten "AGAINST"  immer hinfälliger werden. Selbst das "FÜR"  ist mit dem niederdrückenden Blei jener Vorstellung behaftet, das man für etwas streiten, für etwas kämpfen müsste, sich für etwas  verausgaben müsste, was im Wesentlichen aber leider hinter dem Anspruch des großen "FÜR" im Morast der Urzeit einfach stecken bleibt, um in Stagnation zu verharren, bis wir es lernen, dem "Dafür" die innere Einstellung zu zollen, die ohne streiten und kämpfen zu müssen unser Anliegen einfach aus der Sackgasse ins Freie entlässt, ohne mit der Wimper zucken zu müssen, geschweige denn einen Stein zu schmeißen. Aber vergessen wir fern der politisch motivierten Umsturzphantasien nicht das revolutionäre Elend im Kielwasser des Hippietums und des New Age, wo die Begriffe Liebe, Friede und Licht in ihrer Überbetonung von damals bis heute nur selten den gelebten Tatsachen entsprachen, und bis heute weitgehend worthülsige Floskeln geblieben sind, gerade eben in der Esoterik Szene. Es ist ähnlich wie im traditionell-rechten Gefilde, wo hinter der Überbetonung von Kameradschaft und Treue der Mangel daran sich direkt hinter der ersten Lackschicht auf ernüchternde Weise schon offenbart. Warum sagen wir: LIEBE, FRIEDE, LICHT ? Nicht weil wir aus unserem Volumen schöpfend all dies versprühen und verstrahlen, sondern im wesentlichen und unbewussten, weil  wir Anteil daran zu haben wünschen, weil  es uns mangelt an Liebe,  Licht, Kameradschaft, Friede, Treue, Erfüllung, Sinn, Beschäftigung, Guthaben und Kraft. Was ist es, das die Menschen auf die Strasse treibt? Früher tatsächlich brennender Hunger, heute die Angst  vor Hunger, Kälte und Verlust, früher der direkte Mangel, heute die Angst Mangel erleiden zu können. Liebe, Licht und Frieden demonstriert sich nicht auf der Strasse,  sie schreibt sich keine Pappschilder zum hochhalten und bedarf nicht einmal einer schweigenden Meditationsgruppe, um ihr Kraftfeld zu erhöhen. Liebe klagt nicht, Liebe fordert nicht, sie strahlt einfach aus der Mitte des Seins und ist per Rezept nicht zu verschreiben. Was im Zuge der Verzweiflung am Vietnam-Krieg einmal eine echte Sehnsucht nach Liebe, Friede und Licht war und demgemäss  ja auch seine Berechtigung hatte, gerät heute zur Floskel und Maskerade vor dem Betrug an sich Selbst. Wir sagen: Liebe, Licht und Frieden, so wie der werkeheilige Kirchgänger Jahrhunderte lang sein Gebetsmühlen-artiges "Vater Unser" in den Raum sprach, ohne aus ganzem Herzen an der Formel des "Vater Unser" wirklich Teil zu haben. Es ist halt alles immer noch Beschwörung, von Sehnsucht und Mangel getriebener Ruf nach Erlösung, Befreiung, Licht und Liebe. Wir sind  immer noch Urzeit-Menschen, welche den Geist beschwören, den Geist der Toten wie den Geist der Liebe. Wir beten "DEIN REICH KOMME",  so wie wir vor 1000 Jahren die Geister um ihr Erscheinen oder ihre Gunst  ersucht haben. Wir beschwören die Dinge so sehr, dass wir das zu betretende Reich, um das wir 2000 Jahre gebetet haben, so wie es offen im Raume steht, nicht bemerken. Wir bemerken die LIEBE nicht, wie sie sofort erfahrbar für uns im Raum steht. Wir wollen für alles kämpfen, immer im Verbund mit Gleichgesinnten, deren Vielzahl uns eine illusorische Kraft spendet , eine Kraft jedoch, die  nur unseren Selbstbetrug vor dem Leben aufrecht erhält und keine bessere Welt  zu schaffen im Stande ist, nicht einmal ansatzweise. Wir sagen: Liebe, Licht und Friede, und jagen dem ganzen schon 5 Minuten später aus irgendeinem gegebenem Anlass ein affektiertes "Scheisse" hinterher. Jede offene Kundgebung ist eine Forderung an andere, uns besser zu behandeln, besser zu entlohnen, besser zu schützen oder uns nicht zu betrügen, aber die Betrüger, von denen wir Ehrlichkeit uns gegenüber einklagen, konnten nur durch unseren individuellen wie kollektiven eigenen Selbstbetrug so weit kommen, uns zu betrügen. Wir demonstrieren, wir  fordern, wir klagen und begehren auf, weil wir die eigene Kraft  zum schmieden unseres persönlichen Glückes jenseits der Angst nicht zur Kenntnis nehmen und die Verantwortung für das heisse Eisen samt Hammer und Amboss in fremde Hände geben. Daraus allein erwächst  jene Fremdherrschaft, welche die Verantwortungs-losen dann offen auf der Strasse wieder zurückweisen, jedoch ohne selber mit Hammer und Amboss in Berührung zu kommen. Egal wer heute für egal was demonstriert, nichts davon fällt als schöpferischer Same noch auf fruchtbaren Boden. Angst um Frieden, Angst um Erhalt der Währung, Angst vor Atomtod, Angst vor Weltuntergang und Angst vor Verlassensein, Angst vor Ungerechtigkeit, Angst vor Krieg, Angst vor atomarer Zerstörung und Angst vor Terrorismus, Angst vor verseuchter Luft, verseuchtem Gewässer, verbrannter Erde, vergiftetem Essen und Angst vorm morgendlichen Aufstehen. Kein Kontinent auf der Welt ist so sicher und gleichzeitig so verängstigt wie Europa, und kein Kontinent auf der Welt hält seine innere Strahlkraft vor sich selbst und der Welt so versteckt wie Mitteleuropa. Nein, es ist nicht mehr revolutionär auf die Strasse zu gehen und sich mit weiteren Nullen untereinander zu solidarisieren und stark zu fühlen. Revolutionär ist es, wenn jeder auf individueller Basis die Illusion seines Mangels zerfetzt und seine Kraft wortlos mit einem Blick aus dem Fenster auf die Strasse strahlt.  Seit 1967 dreht der Tonträger des Musicals "HAIR" seine Runden und verspricht uns "The Dawning of the Age of Aquarius", aber der Eindruck, den ich nach 45 Jahren Wassermann-Dämmerung und Hanf-geschwängertem New-Age-Gesülze gewinne ist der, dass diese proklamierte Dämmerung  keine Morgendämmerung sein wird, sondern nur eine auslaufende Abenddämmerung gewesen war, die bereits das zeitliche segnet. Ich kann meine eigene sehr intensive aquarianische Prägung nicht mit dieser auf New Age Wellness Basis daher plätschernden verdummenden Dimmung in Einklang bringen.  Es kann nur die Abenddämmerung des Affenmenmenschen gewesen sein, die den verlorenen Suchenden außer der Freiheit, sich das Bewusstsein zu trüben, kaum zu höherer Erkenntnis verholfen hat. Betrachten wir noch einmal das revoltierende Deutschland von 1968 bis Heute. Nicht an Details festhalten, nirgendwo anlegen, sondern den "revolutionären" Schub einfach ohne Zwischenstop wie einen Karnevalsumzug auf Speed an sich vorbei rauschen lassen. Was bleibt hängen? Wie viel Revolution bleibt unterm Strich über? Das Problem der Deutschen mit ihren Revolutionen ist,  dass sie nur alle 100 Jahre etwa zu einer innovativen Erhebung im Stande sind, und die Zeit dazwischen damit ausfüllen dem revolutionären Zug von vorgestern durchaus 50 Jahre oder länger hinterher zu trotten und sich nie zu Schade sind, aus ihrer Schlusslicht-Verlegenheit so etwas wie ein Speerspitzengefühl zu suggerieren, mit welchem sich noch weitere 50 Jahre auf den billigen Allgemeinplätzen ehemaliger Aufständigkeit tanzen lässt. So fahren ganze Nachzügler-Generationen von Pseudo-Revoluzzern im Grunde immer nur Geisterbahn, jeder mit sich Selbst, und jeder so das ihm der beistimmende Applaus anderer Nachzügler sicher ist. So hält man sich in Stimmung. 
Der Aufbruch von 1968 war ebenso echt wie berechtigt, und der Kulminationspunkt ab welchem der fließende Aufbruch in ein stehendes Gewässer umkippte folgte alsbald. Trittbrettfahrer und Nachzügler besorgen dem Aufbegehren von Damals bis ins heute hinein nur noch den zähen morastigen Rest. Das revolutionäre Deutschland 2012 ist im wesentlichen immer noch das umgekippte 1968, und von da an bis zur mitfühlenden Sympathie aller zu spät Gekommenen für altbackene Ausuferungen wie dem "Phänomen" Pussy Riot hat sich auf revolutionärem Terrain hierzulande nichts wirklich neues getan, ganz im Gegenteil. Die unzufriedenen Ohnmächtigen von heute greifen immer  wieder zurück in die muffige Trickkiste ihrer morastigen Großeltern und stimmen  die abgedroschenen Forderungen und Klagelieder in der selben altersschwachen Herz- und Tonfrequenz an wie schon die Nachzügler vor ihnen. Der Innovativen Energie des Punk, insbesondere im deutschsprachigen Raum wohnte einmal kurzzeitig das Potential inne, den Muff aus gefühlten 1000 Jahren Kiffer-Mentalität  und  Hippie Traumwelt mit neuer Gebärde, neuer deutscher Authentizität, wilden Stakkato Gitarren und immensem Schalldruck in die Stratosphäre zu blasen. Und ausgerechnet diese neue innovative Welle von jungen Menschen, die das Zeug hatten neue Impulse zu setzen, ausgerechnet deren erfolgreichste Ausläufer wurden nicht von der Revolution selbst gefressen, sondern von den hinter ihnen zurückstehenden Moorleichen des Aufbegehrens so dermaßen umgarnt und vereinnahmt, das die Punk-Aushängeschilder von einst auch nur wieder zur Erbengemeinschaft von etablierten Stagnierten mutierten. In Bezug auf die traditionell ablehnende Haltung alleine schon zum Begriff Deutschland sehen sich ehemals originelle Zeitgenossen wie Schorch Kamerun in ihrer revolutionären Traumrolle dann sogar genötigt, betont distanziert von  "Euerem Deutschland" zu reden, wenn sie auf irgendeinen Deutschland spezifischen Umstand angesprochen werden. Er und seinesgleichen verstehen diese Verneinung im Sinne ihrer Opas und Gönner gleichermaßen als Ausdruck ihrer Revoluzzerhaftigkeit und ihres Weltbürgertums- und wir lassen die Frage einfach mal so im Raume schweben, ob diese Haltung, wenn sie sich denn einmal auf das ganze Sonnensystem ausbreiten würde, in Anbetracht von Millionen von Sternen und Planeten einen pseudo-revoltierenden Erdenbewohner irgendwann einmal abschätzig von "Eurer Erde" reden lässt und ob Schorchi dann rückwirkend auch der ganzen Erde eine Kollektivschuld an jedwedem irdischen Unheil zusprechen möchte.

Das ist eben der Fallstricke legende Pseudo-Geist all dieser steinzeitmenschlichen Fortschrittlichkeit auf dem Trampelpfad des Besseren Menschentums, die uns auf allen pseudo-revolutionären Seins-Ebenen begegnet. Im Grunde überhaupt nicht verkehrt, dieses Weltbürgertum mit kosmopolitischem Selbstverständnis, dieses über den Tellerrand  hinausgehende, über die Grenzen hinaus Strebende, aber ebenso unrevolutionär wie stagnativ, wenn ich den Teller über dessen Rand hinaus ich in die große weite Welt getreten bin dabei in überheblicher Weise verneinen muss. Da werden die ganzen freundlichen Kosmopoliten noch unglaublich ins Staunen geraten, wenn sie irgendwann einmal etwas zutiefst innerliches auf die nächst höhere  Seinsstufe ruft, wo es sie vom kosmopolitischen Selbstverständnis dann zu einem universellen Bewusstsein zieht, und sie am Eingangsportal gebeten werden. ihren angestammten Teller mit einzubringen,  ein energetisch natürlich.  Und dann stehen sie plötzlich da, und wissen selbst nur noch verworfene Scherben hinter sich, Scherben, die sich bequem noch weiter nach hinten abwälzen lassen auf den  Schuldenberg der Ur- Großväter, weil die es doch waren die vereint im Chor sangen, "Wir werden weiter marschieren, wenn alles in Scherben fällt "etc. Es ist nicht revolutionär, über den eigenen dir angestammten Teller-Rand  hinausgehend, sein angestammtes Porzellan zu zertrümmern als gäbe es kein Morgen und keine Heimkehr mehr.  Es ist nicht revolutionär , aber durchaus menschlich, sich als Punkband auf ein paar Bier mit Wolfgang Niedecken und BAP zu treffen und über die kulturellen Hürden hinweg die verbindende Gemeinsamkeit ihrer verschiedenen Erfolgsmodelle zu entdecken. Aber unterm Strich einer Laudatio von Campino (Tote Hosen) für Niedecken steht einfach fest, das Punk in Deutschland spätestens seit Mitte der 80er Jahre auf Erfolgskurs nur noch im Kielwasser der Vereinnahmung durch das heutige Opa Establishment und deren neuer Hausordnung möglich war. Eine Hausordnung, die sich spätestens mit der Ankunft Gerhard Schröders und Joschka Fischers in ihrer jüngsten Wirklichkeit ad absurdum geführt hat. 

Mein revolutionäres Selbstverständnis kann keinen Verhältnissen über den Weg trauen, in dessen Labyrinth ehemalige Punker noch vor ihrer Midlife-Krise um die Aufmerksamkeit des Feuilletons buhlen. Man darf es mir nicht verübeln, den andern See-Weg gefahren zu sein und aus meiner Punk-Freiheitlichkeit von damals irgendwann lieber den Wehrmachts-Stiefeln der heute über 90 Jährigen hinterher gefahren zu sein. Übelst zerschellend und  glücklich strandend zwar, aber nicht ohne neue Erkenntnisse an Land gehend, wie ich glaube. 

Aber wo bitte schön ist die verheißene Revolution ? Wo ist die Revolution, die nicht aus der Steinzeit kommend in die Steinzeit  zurücweist? Ich soll mich aus der Palette von Occupy, Pussy Riot, nordafrikanischer Aufständigkeit, ägyptischem Frühling und Anonymous frei bedienen und sehe nur revoltierendes Fallobst in die Steinzeit und das Affenmenschentum zurückfallen. Fallobst menschlicher Ohnmächtigkeit und instinktivem Verzweiflungs-Aktionismus. Das Phänomen "PUSSY RIOT" weist weder in eine echte Freiheit noch in eine Zukunft sondern ist und bleibt ebenso provokativer wie steinzeitlicher Aktions-Primitivismus der absolut unrevolutionären dumm-dreisten Art, wie sie die Welt nicht mehr braucht. Mangels neuer innovativer Impulse muss der ausflippende Christopher Street Day, obgleich zur Mainstream-Antiquität verkommen, gegenüber seiner Anhängerschaft den Eindruck erwecken, immer noch der neueste provokativ letzte Schrei zu sein, auch wenn es jenseits der Ausgelassenheit eigentlich kaum noch etwas ein- bzw. zu beklagen gibt. Alles will tabuloses revolutionäres Neuland sein und ist doch nur mit Sand und künstlichen Palmen kaschierte Sackgasse eines breit angelegten endzeitlichen Laufstegs."Wir wollen doch nur Aufklären" tönt es aus allen aufbegehrenden Sackgassen der westlichen Welt. Nein, ihr wollt  nicht aufklären, ihr wollt verdunkeln, ihr wollt einfach nur Zündstoffe in den Raum werfen, und glaubt mit dem anhäufen brisanter Brennstoffe auf den Marktplätzen der äusseren Unruhe das Böse durch das Erhitzen eurer Gemüter immer noch bannen und verbrennen zu können. Der Primitivismus der Hexenverbrennung ist gerade bei den Gutmeinenden auf subtile Weise immer noch am wirken. Nur das Erzeugen von Funken geht uns nicht mehr so gut  von der Hand. Unser Stroh ist nass, das Reisig  faul, und alle Aufklärung erzeugt kein Auf-klaren, keine Klarheiten, sondern eine ganz neue Qualität feinstofflichster Umweltverschmutzung. "Aber der Ansatz, lass doch den guten Ansatz wenigstens gelten", heißt es dann beschwörend, als gelte es das Nötigste noch zu retten, für sich und die Revolution. Und auch da hab ich keine gute Nachricht für den revolutionären Selbstbetrüger, denn euer erbärmlicher kleiner guter Ansatz steht als solcher schon so lange im Raum, dass er nur noch einen nostalgischen Wert hat. Scheiss einfach auf den guten alten Ansatz und setze ganz neu, ganz anders an, einfach nur, indem du den revolutionären Ansatzpunkt nach INNEN verlagerst, in DEIN REICH, deinInnerstes. Und wenn dieses Reich vor Dir nicht offenbar wird, dann erschließe es Dir, geh in Dich, spüre der inneren Kraft nach, die von einer ganz neuen Revolution,einer ganz neuen Erhebung weiss. 

Wir stolpern von einem Primitivismus der Äußerlichkeiten immer in den Nächsten, weil wir nur die Etiketten und Labels erneuern, ohne echte Erkenntnis unserer wesentlichen  Substanz.  Wir reiten das immer gleiche immer brüchiger werdende magere Revolutions-Pferdchen zu Schanden, weil alle Steinzeitrevolution immer zum Horizont drängt, hinter dem der Affenmensch mit der Erhebung der Sonne auch sein gelobtes Utopia aufsteigen sieht, nur das die Sonne tieferer Freiheit eben nie greifbar wird, solange wir außerhalb unserer Selbst auf die Morgendämmerung hinreiten. Wo nun die Sonne der Revolution wirklich fühlbar und fassbar aufgeht zum Wohle der Welt, darüber an anderer Stelle mehr. 

DIE GROSS INSZENIERTE KLEINGLÄUBIGKEIT

Auch die große Inszenierung menschlicher Kleingläubigkeit darf und muss und wird ein Ende haben. Der Affenmensch könnte noch weitere 1000 Jahre der Wiederkunft des Menschensohnes harren, ohne die gebrechlichen Standpunkte seiner groß inszenierten Kleingläubigkeit verlassen zu wollen. Das Karussell der menschlichen Kleingläubigkeits-Idiotien könnte sich auch noch 10. 000 Jahre lang so weiter im Kreise bewegen, ohne dass das aus seiner Affenhaut geschälte Menschlein der Lösung seiner menschlichen Rätselhaftigkeit näher käme. Wie gesagt: egal, ob nun Darwinisten oder Kreationisten, tief religiöse Fanatiker oder grundsätzliche Atheisten, Gläubige oder Ungläubige ihre sinnlosen Auseinandersetzungen führen oder nicht, die gemeinsame Plattform auf der die Meinungen aufeinanderprallen oder aneinander vorbei rauschen ist abgesehen von Ausnahmen eine einzige Primitivitäts-Matrix auf welcher sich alle Statisten primär mitsamt ihren Gottesbildern oder den Beweisführungen seiner Nichtexistenz immer noch als Urzeitmenschen begegnen, egal wie zivilisiert die verschiedenen Menschheitsvertreter in Erscheinung treten. Ob nun vor der Weltkugel selbst oder dem Kirchenaltar, ob nun als Wissenschaftler oder Geistlicher: der Mensch  bleibt in seiner befangenen  Sichtweise hinter seinen ihm als unüberwindbar geltenden Unmöglichkeitsgrenzen zurück und glaubt, dass anwachsende Menschenheer weiter mit den Brotkrumen des menschlich Machbaren und  des menschlich Möglichen satt zu kriegen. Die Potentiale zur Sättigung  und Erfüllung des Menschen aber liegen nun einmal jenseits des menschenmöglichen in den unendlichen Schatzkammern des als unmöglich Empfundenen verborgen. Wir  können Gott und die Welt, die messbare Schöpfung oder die Ewigkeit Gottes nicht begreifen, wenn wir dem schier Unmöglichen nicht die Möglichkeit zugestehen, möglich zu sein. Mit der Überwindung der schieren Unmöglichlichkeitsgrenzen aber meine ich nicht den Rückschritt in noch abstrusere kreationistische Erklärungsversuche nach Mustern einer in 6 Arbeitstagen erschaffenen Welt, sondern die schier unermessliche Gewichtigkeit von Gottes direkter Präsenz in uns Selbst, und zwar jenseits menschlicher Knechtschaft und Abhängigkeit. Wie rückständig und primitiv sind denn die Argumente der heutigen Atheisten, wenn sie uns erklären, dass sie an keine auf den Wolken thronende bärtige Weihnachtsmann-Gestalt glauben können. So steht  dieses Phantom von Gott als Bild eben immer noch wie eine willkommene antiquierte Ausrede im Raume des Atheismus. Die Phantombilder himmlischer Wölkchen, langer weisser Bärte, barocker Engelchen und der ganze unsägliche Scheissdreck an Vorstellungen einer ehemals christlich geprägten Kitsch-Industrie stehen zum Zerfetzen bereit im Vorstellungsraum der Allgemeinheit und könnten doch längst ersetzt werden von mathematischen Formeln, Berechnungen und Symbolen für Wellen, Atome, Moleküle und subatomare Teilchen, deren Nachweislichkeit uns zurückführt zu uns selbst und über uns Selbst hinaus zu Gott.    



Wir waren kleingläubige Primaten, so wie wir  vor den Altaren oder unseren wissenschaftlichen Mess- und Beobachtungsinstrumenten standen, ratlos suchend  oder hoffend, Maßeinheiten und leere Gebete notierend und sprechend. Wir schöpften nicht aus dem Vollen wie die Künstler und  Freigeister und wir bedienten uns nur am Fallobst vom Baum der Erkenntnis.
Die gigantisch betriebene kultisch religiöse Anstrengung jeglicher institutionellen Religiosität auf Erden kann uns nur noch eine begrenzte Zeit lang den Eindruck vermitteln, der religiösen Ursubstanz weiter dadurch gerecht zu werden, dass wir die Gnade Gottes außerhalb unserer eigenen menschlichen Reichweite erst auf uns herabziehen müssten.
Die "Götter" und "Engel", denen wir vor Urzeiten zu lauschen gewohnt waren, mochten sicher von oben herab oder oben heraus zu uns geredet haben, die höchste und tiefste Instanz des  Schöpfer-Gottes aber spricht nicht von oben herab zu uns, sondern offenbart sich dir aus den Tiefen deiner Selbst und schlägt aus DIR SELBST heraus begehbare Brücken mitten ins Sein, mitten ins Leben, mitten in den Alltag, bis tief hinein in die letzte Trivialität. Die Zwiesprache, die ein Mensch in seinem innersten mit Gott in Dialog bringt ist Gebet und Gottesdienst in einem und etwas anderes als die tuchfühlende Vorstufe einer nach außen und oben gerichteten religiös kultischen Handlung, die ja als äußerer Rahmen durchaus noch ihre Gültigkeit haben kann. Die fatale Entfernung zwischen religiöser Inszenierung und lebendigem Glaubensinhalt wird am deutlichsten dort messbar, wo der Irrglaube vorherrscht das man Gott lästern oder beleidigen könnte. Wir sind noch zu sehr geprägt vom großen Theater der Urzeitgötter und den eitlen Gottheiten der Antike, deren dramatisch tragisches Rollenspiel wir uns auf die Menschenleiber haben schreiben lassen, ohne uns darüber im Klaren zu sein, das all diese göttlichen Komödien nur ein vergleichbarer Affenzirkus waren, den wir durchlaufen mussten, bis uns die eigenen Neuinszenierungen der alten Verhaltensmöglichkeits-Vielfalt irgendwann einmal zum Halse raus hängend zu eng werden könnte. Und eng ist es jetzt. Zu eng für die Freunde der alten Oper und der menschlichen Schlachtfelder. Und zu spät für jede Zugabe, die nur noch rüberkommt wie ein gespieltes Almosen für die Bedürftigen in der ersten Reihe. Beleidigte Majestäten, erzürnte Götter oder ein Gottesbild wie zum einkleben in ein Zigarettenbilder-Album aus dem letzten Weltkrieg, Staub und Schnee von gestern. Der Gott, dessen interne Standleitung zu Dir vor der Erschaffung der Welt schon bestand, diese Gott-Instanz kann nur über jede menschliche Gottes-Lästerung  erhaben sein. Keine Lästerung berührt oder bewegt seine Natur. Die Sünde wider den Geist aber stellen wir uns selbst in Rechnung. Wir müssen raus aus unserer religiös inszenierten Haustier-Haftigkeit vor Gott. Der Eindruck der "Götter" auf das Urvieh, das wir einst waren, muss von gewaltiger Natur gewesen sein, wovon ja die alten Epen, Sagen und Mythen zu Genüge zeugen, aber ich möchte immer wieder unterstreichen und hervorheben, das wir diesen Urzeitgöttern heute immer weniger nachstehen und in unserer fortschreitenden Götterähnlichkeit dennoch unserem viel wesentlicheren engeren Bezug zum höchste Unbekannten Gott, allgemein leider noch nicht nah genug auf der Spur sind. Die dramatische Götterwelt steht in viel engerem Bezug zu uns selbst und dem Affenmenschen als etwa mit Gott. Götter und Menschen unterscheiden sich lediglich durch ein paar genetische Extras, die zu gegebener Zeit wieder eine Angleichung erfahren. Das Ganze nur auf der Basis einer individuellen Prozess-Ordnung. Ein Prozess der Hier und Jetzt zum tragen kommt und den ich frank und frei einfach mal OPERATION MENSCHENSOHN nenne, weil der Begriff MENSCHENSOHN das ganze hochenergetische Spannungsverhältnis von Menschen, Göttern und dem bislang immer noch unbekannten Gott so herrlich in sich einbezieht. Ich habe nicht die Motivation, mich mit der Begrifflichkeit vom Menschensohn in akribisch wissenschaftlicher Weise zu beschäftigen, und setze einfach mal voraus, das der sich hierher verirrte Leser schon gewisse Ideen Bilder und Eindrücke in Richtung "Menschensohn" gesammelt  hat . Die Benennung des Menschensohnes kommt zwar im Neuen Testament und der Offenbarung des Johannes am stärksten zum tragen, begegnet uns aber bereits schon im Alten Testament bei Ezechiel in einer von Erich von Däniken vor Jahrzehnten bereits eindrucksvoll gedeuteten Weise. Was aber liegt zwischen der Benennung des Ezechiels durch seine autoritären überirdischen Erzieher als Menschensohn und der endzeitlichen Schlusslicht-Setzung in Jesu als wiederkehrendem Menschensohn? Dazwischen liegt eine lange Wegstrecke ebenso wahrer wie paradox mutender Religion. In Ezechiel, der von überirdischen Autoritäten zum Propheten und menschlichen Sprachrohr eines erzieherisch mutenden Patriarchen erkoren wird, erkennen wir den der Gottheit untergebenen von äußerer Maßregelung beeinflussten frühen Menschen, der noch gezwungen ist, es sich im Spannungsfeld untermenschlichster Launen zwischen Knechtschaft und strenger Herrschaftlichkeit einzurichten. Die an ihn gerichteten Offenbarungen höherer  Wesenheiten sind in ihrer streng patriarchischen Vortragsweise einfach nur die dem jungen Bewusstsein im herrschenden Zeitgeist und menschlichem Entwicklungsstand gemäße Art und Weise sich Gehör zu verschaffen. Mit den Offenbarungen der überirdischen Wüstenbesucher an die gerade erst zu etwas Bewusstsein gekommenen aufrecht gehenden Menschen beginnt auch der harte steinige Weg des Menschen zu sich Selbst und in seine Eigenverantwortung als eingeborener Menschensohn Gottes. Die ganze grausame Unmenschlichkeit und Härte gerade des Alten Testamentes soll uns aufzeigen, wie tief wir in die Erscheinungswelt herabgesunken sind mit unserer wie auch immer gefühlten Trennung von Gott und Uns Selbst, und wie hell es vom Ende der Zeit in unsere irdische Ursprünglichkeit herüber strahlt, wenn wir von der Wiederkunft des Menschensohnes in Herrlichkeit lesen, hören oder reden. Ein Paradoxon, ein ebenso irdisch  wie menschliches und  unmenschliches, das der Mensch nur durch das erleben, erfahren und transformieren seiner eigenen Unmenschlichkeit sein höheres Menschsein zu entwickeln im Stande ist, und von diesem höheren Menschsein aus die Nachfolge Christi in die einst verlorene Einheit mit Gott erst wieder zu vollziehen im Stande ist. ( der anders gesagt und in den Raum gestellt: vielleicht stehen ja die befremdlichen Offenbarungen des Alttestamentarischen Gottes mit all den Brutalitäten, welche wir heute nach Jahrtausenden als "unmenschlich" beanstanden, in engstem Zusammenhang mit dem menschlichen Reifegrad und Bewußtseins-Stand ihrer Epochen. Vielleicht kann oder möchte uns Gott  immer nur in der Weise unseres eigenen Entwicklungsstandes begegnen, und die ungöttliche Gebärde von damals, die uns heute befremdet, entsprach somit einfach nur unserer eigenen Unmenschlichkeit, bis zu jenem entscheidendem Geschehnis auf Golgatha.) Darum wird dieser erlösende Christus auch Meister genannt, weil er den Menschen auf den engen Meistergrad zu sich Selbst ruft. Die menschliche Meisterleistung erfährt dort ihre höchste zutiefst göttliche innerste Bestätigung, wo der innere Dialog eines Menschen mit Gott den Vater mit dem Sohn in einer Weise vereint, das sie in der Einheit des Geistes in einer so überweltlichen Stimme miteinander kommunizieren, die in ihrer Feinheit nur auf der Membran menschlicher Innerlichkeit  überhaupt erfahrbar werden kann. Jedwede äußere Offenbarung aus öffentlichen Sprachrohren Gottes ist eine Offenbarung dritten Grades und ihrer Natur gemäß immer eine richtungsweisende väterlich erzieherische Angelegenheit der alten Schule. Der Idee des Menschensohnes liegt die Idee zu Grunde , das der Mensch zur Freiheit zur Einheit und zur verantwortungsvollen Herrschaft über sich Selbst und die Schöpfung bestimmt ist. Die Idee Gottes von der Erschaffung des Menschen will in jedem Individuum zu tragendem Bewusstsein kommen. Das große Paradoxon, das Gott seinen in ein menschliches Erscheinungsbild eingeborenen Sohn einer sich am Scheideweg befindlichen Menschheit überantwortet und diesen Sohn am eigenen Leibe die tiefste Trennung vom Vater, tiefste menschliche Angst, tiefste menschliche Demütigung und Schmerz  und schliessliche Gott-Verlassenheit erfahren lässt, kann nur  von höchster menschlicher Warte aus als Akt der Erlösung und Erhöhung allen Menschseins umfassend verstanden werden. Die bewusste Überantwortung an seine Ankläger, Richter und Vollstrecker bringt eine ganze Menschheit auf den Weg in die Verantwortung sich selbst und der Schöpfung gegenüber. "Vater (Gott) warum hast du mich  verlassen ?" ruft Jesu am Kreuze hängend in seinem tiefsten Moment menschlichen Ausgeliefert Seins. Die Antwort Gottes aber auf diese letzte Frage seines gottverlassenen Sohnes wird, so wie sie seit damals unausgesprochen im Raume steht, uns dann zuteil, wenn wir verstehen, dass die Gottverlassenheit Jesu am Kreuze der Beginn unserer menschlichen Freisetzung auf dem Weg in unsere ebenso individuelle wie höchste Verantwortung bedeutet. Der freie Wille, der uns verliehen wurde, soll nun mit höchstem Verantwortungsbewusstsein für uns Selbst und die uns umgebende Schöpfung gekrönt sein. Der Unbekannte Gott will nicht mehr als Vaterfigur, nicht mehr als Richter, nicht mehr als Erzieher und Maßregler vor oder über uns verstanden werden, sondern uns zu inneren Teilhabern am Gesamtvolumen seines Reiches machen. Der bislang noch Unbekannte Gott, von dessen urzeitlichen ebenso schöpferischen wie zerstörerischen Gewalten das Alte Testament zeugt, ruft im Zuge der menschlichen Evolution die Menschheitsvertreter damals wie heute nach Golgatha, um das Zeichen, das dort gesetzt wurde, so lange von der Anhöhe strahlen zu lassen, bis auch der letzte Mensch ein Verständnis dafür bekommt, was echte  Versöhnung, was Er-Lösung , Be-Freiung und Er-Höhung im einzelnen Menschen in seiner ganzen Tragweite bedeutet. Der von Gott in die Welt gesandte Menschensohn, der von Menschen-Urteil Verworfene, von Menschenhand am Kreuz erhöhte und von Gott verlassene Sohn, stirbt in seine Auferstehung hinein, und erzeugt einen Sog der so lange anhält , bis auch der Letzte Affenmensch im Alfa und Omega der ihm hinterlassenen Menschensohn-Matrix seine Erfüllung und seine Erhöhung erfährt. 2000 Jahre lang kniete die Christenheit vor diesem Ereignis von Golgatha und versteinerte förmlich bis zur Bewusstlosigkeit. Das NEUE TESTAMENT vor Augen, war uns das ALTE TESTAMENT noch zu sehr  in den Knochen, noch zu sehr in der Erinnerung des Fleisches . 2000 Jahre lang  stand diese versteinerte Kirche mit ihrem Anspruch auf etwas Alleiniges um das Allerheiligste herum, so als könne sie gar nicht anders als das Geschehen von Golgatha  innerhalb "ehrwürdiger" Mauern so zu konservieren, bis mit dem zweiten Kommen des Menschensohnes auch Verständnis und Bewusstsein für diesen Menschensohn ihren Einzug in die Christenheit halten würde. Bis an die äußersten Schmerzgrenzen reicht diese Kirche, zu welcher ich alle Kirchen und auch die Sekten zähle die vor Golgatha kniend ihren Anspruch vor der Welt und der Menschheit geltend machen bis an die äußersten Grenzen ihrer  bemühten und teils krampfigen Gottgefälligkeit. Aber keine dieser Mauern, kein Dogma, und kein Gesetz kommt umhin, auf seinen wesentlichen Bezug zum unbekannten Gott hin durchleuchtet zu werden. Dieser Sonnenaufgang bringt an den hell-lichten Tag, was Gültigkeit  vor Gottes Sein- und Nicht Sein hat. Und deshalb kann ich in meinem 50sten Lebensjahr meine tiefste Religiosität nur noch jenseits aller kirchlichen Gebundenheiten in mir Selbst bestätigt sehen. Ich habe überhaupt kein Problem damit, in meinen Dokumenten weiter als römisch-katholisch geführt zu werden, weil ich mit dem gefühlten Aufarbeiten meiner eigenen Jahrtausende nichts ungeschehen machen kann und nichts verleugnen muss, was meine Entwicklungsgeschichte mit geprägt hat. Es besteht für mich überhaupt kein Anlass, meine römisch katholische Taufe in Frage zu stellen. Es lebt sich weiterhin gut damit, aber eben absolut  nicht mehr in Identifikation stiftender Weise, sondern eher als unwesentliches Zierwerk meiner Selbst. Mein religiöser Konservatismus von heute  ist deswegen von einer so urgewaltigen Natur, weil ich es mir erlaube, ihn auf den Urknall oder die schöpferische Initialzündung zurückzuführen und meinen Progressissmus auf die Ewigkeit hin auszurichten. Die Energie, die ich aus diesen beiden Extrem-Komponenten durch diese Kern-Fusion für mich gewinne, ist  mit einer so wunderbaren Sprengkraft gesegnet, dass vor meinen Augen und auf meiner gefühlten Membran sowohl der Progressismus der letzten 50 Kirchenjahre und der konservative Status Quo der letzten 500 Jahre zu Feinstaub zerfetzt das Weite suchen. Ich zertrümmere den Altar des Abend- und des Morgenlandes in einer Lichtgeschwindigkeit ohnegleichen und bringe das Knochengerüst jedweder theologischen Moderne in gleicher Weise für mich zum Einsturz, weil alles, was wir auf dem alten Terrain hier betrieben haben, JETZT zum Verrecken zu Ende ist. Und dieses ENDE und diese Zerstörung, die damit einher geht, stellt nicht GOTT  in Frage, sondern nur die Art und Weise unserer zerbrechlichen Bezugnahme auf diesen immer noch unbekannten Gott. Zum Ende der Verwüstung, die ich mir gestatte auf die eigene Vergangenheit meines religiösen Selbstverständnisses für mich anzuwenden, wird die totalste Bestätigung meiner eigenen freien Idee von Gott offenbar. Was immer es  auch auf sich hat mit diesem bislang Unbekannten Gott, es reißt uns aus den gebrechlichen menschlichen Zufluchtsorten, Gemäuern und Utopien zurück an seine Brust,  zurück in das monströse Herz einer Ur-Natur, die in ihrer Wesentlichkeit endlich von uns gefühlt, bestätigt und verstanden sein will. Alles, alles an untermenschlicher religiöser Unterwürfigkeit wird im Sog dieses Herzens aus seinen Jahrtausende jungen Verankerungen gerissen. Kein kultisch ritueller Dreh und Angelpunkt, egal ob islamischer, christlicher, jüdischer, buddhistischer  oder schamanistischer Prägung, wird vor der Offenbarung Gottes noch einen äußeren Halt finden. NICHTS, aber auch Gar NICHTS was vor oder nach Golgatha von Menschen in religiöser Absicht verankert wurde, wird mehr halten was,  es eine geraume Zeit lang  versprochen hat. Nicht die Verankerung steht primär in Frage, sondern die Matrix, auf der wir unsre theologischen Verlegenheits-Gesten und Rituale verankert haben. Die ganze religiöse Matrix löst sich auf, der ganze fundamentale Urgrund, in dem die alten Fundamente so lange Bestand hatten, entzieht sich dem Sein. Es ist nichts Blasphemisches daran, der Expansion Gottes Raum zu schaffen. Die Zerstörung muss gewaltig sein, um Gott näher zu kommen. Es hat ein Ende mit  den Opfern, kein Altar ist mehr übrig, auf dem noch irgendeine Gottheit uns um Opfer ersucht. Ja, lange, lange Zeit waren die Worte des Theologen Comte  Maestre ( 1753 -1821) bezeichnend und gültig für das gehärtete Feld, das wir bestellten.  ("Unablässig von Blut getränkt, ist die Erde nur ein riesiger Altar, worauf Alles, was Leben hat, geopfert werden muss, endlos, unablässig." ) Das war einmal so, und ist es nicht mehr. Das war einmal so bezeichnend für unser affenmenschliches Bemühen, uns die Erde zu erschließen und der Art und Weise unseres untermenschlichen Aneinander-Geratens mit den daraus resultierenden Verzweiflungs-Taten vor Gott, weil doch jedes Opfer, das wir auf dem Terrain der verbrannten Erde hinter uns zurück liessen, ein Bruder, eine Schwester, die eigene Mutter, der eigene Vater, eigenes Fleisch, eigenes Blut und eigentlich immer Wir selbst waren. So lange hatte das alles seinen grausamen Bestand, bis das Neue Äon in uns Selbst die Erkenntnis erwachsen liess, dass es zu Ende ist mit dieser untermenschlichen Ehrfurcht gegenüber einem Gott, den wir nicht kennen. Wir verwerfen nicht Gott, sondern nur die Art und Weise, wie wir ihm gerecht zu werden suchten. Wir fühlen eine direktere Gottverbundenheit denn je, in der Weise, wie wir zuallererst Ehrfurcht vor allem Leben empfinden und wie aus dieser Ehrfurcht vor dem Sein und dem Leben eine Gotteserkenntnis resultiert, die nach keiner Opfergabe mehr fragt und nach keiner Verteidigung irgendeines äußeren institutionellen Glaubens. Wir lernen Gott in der Unmittelbarkeit unseres eigenen und des uns umgebenden Lebens erfahren. Wir müssen raus aus der Gottesfürchtigkeit der Primaten, und rein in das versöhnliche Urvertrauen des Menschensohnes zum Allvater, und  das bei gleichzeitiger Annahme der Tatsache, dass wir uns gemäß der harten Rahmenbedingungen dieser Erscheinungswelt bisweilen gottverlassen, geopfert und gekreuzigt fühlen, um Selber den Gottesfunken in uns zur  Erhebung zu bringen. Auf uns Selbst gestellt und Allein. 

(Matthäus 8 ,23-34):
"Danach stieg er (Jesus) in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg. Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief. Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst :Herr hilf uns, wir gehen unter! Jesus antwortete: WARUM HABT IHR ANGST? HABT DOCH MEHR VERTRAUEN ZU MIR! Dann stand er auf und drohte den Winden und der See und es trat völlige Stille ein."

(Matthäus 14,22-33 ) "Gleich darauf forderte er ( Jesus) die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren... Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen, ER GING AUF DEM SEE. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrieen vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: HABT VERTRAUEN, Ich bin es, FÜRCHTET EUCH NICHT! Daraufhin erwiderte Petrus: Herr, wenn du es bist, befiehl, dass ich auf dem Wasser  zu dir komme. Jesus sagte: KOMM! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst, und als er anfing zu sinken, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: DU KLEINGLÄUBIGER, warum hast du GEZWEIFELT?...". 

Diese beiden Matthäus Sequenzen sind wunderbare Beispiele analogen Symbolreichtums in Bezug auf das menschliche Auf sich SELBST gestellt werden und unser Affenmenschliches Misstrauen gegenüber dem Sein. Ein Misstrauen, das entgegen aller Windstärke, welche die Welt gegen uns aufzubringen im Stande ist,  jetzt zur Ablöse steht durch VERTRAUEN - Vertrauen in uns selbst, Vertrauen in das, was wir unter Gott verstehen, und VERTRAUEN in das Prinzip des Lebens. Ganz ganz deutlich steht hier die Tatsache im Vordergrund, das Jesus 1x in körperlicher Abwesenheit und 1x in Abwesenheit durch "Schlaf" seine Jünger auf sich selbst gestellt im Boot inmitten der See der Gefahr entgegen sehen lässt. 

Ich weiss wie schwierig es für viele ist, sich diesen seit 2000 Jahren für alles her halten müssenden Jesus wiederum vorführen zu lassen. Ich weiss um die Abgeschmacktheit die mit der Benennung seines Namens einhergeht, weil seinem Abziehbild zu viel plakative Befremdlichkeit anhaftet, von der "Jesus liebt Dich"-Attitüde bis zur Mahnwache der Zeugen Jehovas in den Fußgängerzonen und millionenfach in die Details gehenden Unerträglichkeiten an Kitsch und falschem Eifer. Aber sein Auftreten in Palästina vor 2000 Jahren und jede Begebenheit, die er herbeiführte und jedes Gleichnis, welches er gab, ist von tragender Wichtigkeit für das, was hier und jetzt im Geschehen begriffen ist, hier und jetzt, wo das nächstgrößere Kapitel im Begriff ist, geschrieben und gelebt zu werden, auf höherer Stufe. Wir müssen diesem Jesus mehr zugestehen, als nur ein begnadeter Guru gewesen zu sein, mehr als nur ein Magier oder geschulter Essener. ER ist in seinem Auftreten als Beispielgeber, als Gleichnis-Erzähler und als Wunder-Wirkender der uns vorausgeschickte Stellvertreter Deiner Selbst. ER, der Hier und Jetzt, frei im Raume steht , bietet Dir an, vertrauensvoll von Deinem persönlichen Kreuz herab mitten auf den Teppich des Lebens zu steigen. Ich weiss, das ich mich in einigen wesentlichen Punkten seit 2 Jahren ca. immerzu wiederhole, aus immer neue Perspektiven aber, eben weil gewisse Tatsachen aus immer wieder neuen Einstellungen heraus beleuchtet gehören in ihrer Dringlichkeit . Weiter also, mit den beiden Boots-Begebenheiten auf dem See Genezareth .)

Im wesentlichen will uns diese Sequenz aus dem Leben des Christus mit der Tatsache vertraut machen, dass dem von peitschenden Windstärken aufgewühlten Erscheinungs-Meer des Lebens eine ewig konstante Vertrauensbasis mit ungeahnter Tragfähigkeit zu Grunde liegt. Und dass es einer ebenso besonderen wie erhöhten Aufmerksamkeit des Menschen bedarf, um mit diesem grundliegendem Kraftfeld in Resonanz zu kommen. Wir selber also müssen zum menschlichen Resonanzkörper werden, und zwar in schier Über-menschlicher Weise, auf uns Selbst gestellt, in unserer Wachheit und erhöhten Aufmerksamkeit und Selbst-Bewusstheit stehend, um über den Dingen gehen zu können, deren Wind- und Sturmstärke uns Glauben machen wollen, darin unter zu gehen. Wir können ab HIER und JETZT nicht mehr hoffen wie die Generationen vor uns, denen Nichts anderes übrig blieb, als ihren Glauben von Hoffnung getragen aufrecht zu erhalten. WIR sind die Brückengeneration, deren Glaube von VERTRAUEN getragen sein muss, um vor denen, die hinter uns gehen glaubwürdig zu erscheinen. Das entgegenkommen Christi auf dem Wasser und das für die Jünger so gespenstisch wirkende  Erscheinen wirkte vielleicht deshalb so gespenstisch befremdlich für die Verängstigten, weil in dieser imposanten Erscheinung eine ganze kommende Menschheit sich durch einen strahlenden Platzhalter ankündigte. Diese Menschheit, die wir heute sind und die ohne körperliche Präsenz Christi das Vertrauen in seine ätherische Präsenz gerade erlernt, diese aufstrebende neue Menschheit schien eben mit auf in jenem dem Sturme gebietenden Wntgegenkommen des Christus auf dem See Genezareth. Hoffnung ist die letzte Zuflucht der Kleingläubigen. Und wie oft erscheint uns plakativer Glaube wie aus Angst geborene verzweifelte Hoffnung.  VERTRAUEN aber ist gefestigter Glaube. Hoffnung ist nicht das Prinzip der Selbstverantwortlichen, sondern derer, die Gott und den Himmel nicht in Sich wissen. Der Selbstzweifel ist immer auch ein Zweifel am Selbstverständnis der Welt und  der Tragfähigkeit unseres göttlichen Daseins-Grundes, der wie ein Teppich des Lebens unser eigenes Muster mit sich trägt. Man muss es deutlicher denn je herausstellen, dass ein vertrauensvolles sich einlassen in den unbekannten Gott einen Untergang bedeutet, der keine Unterwerfung ist, sondern die göttliche Erhebung des Menschen zur Folge hat. 

Ich sage:ZERSTÖRUNG!! Restlose Zertrümmerung jeglicher religiöser Systematik, die nur noch als rituelles Affen-Theater hinter der Idee Gottes zurücksteht. Diese totale Zerstörung ist mit einer Eigendynamik im Wirken begriffen, deren zersetzende schwarze Energie sich auf allen Ebenen der menschlichen Stagnationen in immer rasenderer Geschwindigkeit ausbreitet und von mir selbst früher als eine zeitgeistige Pest betrachtet wurde, der ich mit Hader zu Widerstehen suchte und vor welcher ich meine letzten kleinen Bastionen zu verteidigen suchte, meine Kleinode zu retten hoffte, um dann wie vom Blitz der Sonne getroffen in die Stratosphäre zersprengt und als Meteor wieder zur Erde stürzend zu begreifen, dass diese Auferstehung keine Grenzen kennt. Moral, Gesetz, Gebot, alles, was einmal als Vorschrift begann wird SELBSTVERSTÄNDNIS. Gott selbst sprengt den Rahmen des Patriarchats, in das wir unsere Idee von ihm sperren mussten, als wir uns von der fetten Erdmutter abzunabeln lernten vor langer langer Zeit. Wir müssen wirklich begreifen, wie erlösend die Menschensohnschaft Gottes sich auf das Leben in dieser Welt auswirkt im Moment unserer individuellen Bewusstwerdung dessen, das wir nicht mehr KINDER GOTTES, sondern Selbstverantwortliche Stellvertreter Gottes auf Erden sind, JEDER FÜR SICH. 

WAS BIN ICH ?

Als der BAYERISCHE RUNDFUNK Ende der 50er Jahre den Moderator Robert Lembke mit seiner Berufsrateshow WAS BIN ICH? auf Sendung schickte, war der Titel der Sendung wohl genauso bezeichnend für seine Zeit wie das Porzellan- oder Keramik-Sparschwein welches zwischen dem zu erratenden Kandidaten und Lembke zu stehen kam, um sich den ebenso leeren wie geräumigen Schweinebauch mit Fünfmark-Stücken füllen zu lassen. Und wie in einem evolutionären Menschheitsepos war der krönende Höhepunkt einer jeden Sendung der Moment, in welchem das Rate-Team sich dann ihrer Augenmasken bedienen musste,  weil nicht mehr der Beruf eines Jedermanns, sondern der Name eines mucksmäuschen stillen Prominenten erraten werden musste. Es war der insgeheim Moment ab welchem die Sendung von WAS BIN ICH ? auf WER BIN ICH transformierte. Eine höhere Sendungs-Seins-Stufe also auf welcher nun nicht mehr die berufliche Tätigkeit des Gastes im Mittelpunkt stand, sondern die namentliche Identität eines Menschen, der sich einen Namen gemacht hatte, und mit diesem seinem Namen über jeglichem Berufs-Stand  erhaben schien. Metzger, Tischler, Platzanweiser oder Feinmechaniker konnte jeder sein, dessen Name hinter seiner Berufsbezeichnung nur die Kollegen das Finanzamt und die Nachbarn interessiert. Aber sich einen Namen gemacht zu haben, das bedeutete damals die Welt. Ein "herausragender" Mensch, der es geschafft hatte, in der medialen Öffentlichkeit für sich selbst zu stehen, war stets von der Aura einer verlässlichen Langfristigkeit begleitet .
Dieses: WAS BIN ICH? aber in Bezug auf die beruflichen Tätigkeiten eines Menschen, diese Seins-Vorstellung entsprach noch sehr dem von Standesdünkel geprägten Denken unserer Eltern- und Großeltern Generationen und kommt  von weit weit her. Jedes Mal, wenn ich an WAS BIN ICH? zurückdenke, kommt mir unwillkürlich ein mir auf dem Friedhof meiner Heimatstadt auffällig gewordener Grabstein in den Sinn, auf dem unter dem Namen des Verstorbenen in gleicher  oder gar höherer Schriftgröße "HOTELBESITZER" zu lesen steht, so als ob die  Frage nach dem WER BIN ICH unbedingt noch eines: WAS ICH MAL WAR! bedurfte. Auf solche Weise kann ein aussagekräftiger Grabstein, zu einem fragwürdigen Mahnmal geraten. Ein grabsteinernes Mahnmal, an welchem die Vielzahl der Menschen zu Lebzeiten schon in ebenso gedanklicher wie gravierender Weise herum-steinmetzten, so wie man die ausgetretenen Pfade der Urverwandtschaften noch tiefer zu  schleifen sucht, in der Weise, wie wir uns selbst definieren. Und so steht hinter Millionen U-und S-Bahn-, Omnibus- und PKW-fahrenden Arbeitnehmern der imaginäre individuelle Grabstein, auf welchem man sich selbst seine definitive Berufsbezeichnung graviert hat. Und wem seine berufliche Tätigkeit nicht genug her gibt, der meißelt sich eben etwas anderes auf die kalte Platte, das ihm seiner Meinung nach gerechter wird. Etwas menschlich Primäres, wie er meint, etwas, was er durch und durch zu sein glaubt. Angler, Sozialdemokrat, Marathon-Läufer, Zeuge Jehovas, Katholik, Jäger, Sammler, Tänzer, Nationalsozialist oder Tulpen-Freund.



Als Filmepos dazu passend, "DAS INDISCHE GRABMAL", Ende der strebsamen 50er Jahre, mit einer Wochenration von "WAS BIN ICH" und die Ziehung der Lottozahlen für den Samstagabend-Hoffnungschimmer des Reich-Seins vorm sonntäglichen Kirchgang. Ein seltsam geartetes Glauben und Hoffen, zwischen indischem Grabmahl höchstem Lottoglück und den Bemessungen des eigenen Familiengrabes. Dazwischen viel menschliche Mühe im  Streben um den bestmöglichsten Anschein, der sich über den Verlauf einer Lebens-Strecke aus sich und den Seinen heraus holen lässt und vielleicht ja noch über das Grab hinaus späteren Generationen davon kündet, dass hier einer GEHABT,GEWOLLT und GEKONNT hat. Aber ist diese von Ehrgeiz getriebene Vorgehensweise denn wirklich ein ALLES AUS SICH HERAUSHOLEN oder war all die Mühe nicht eher ein anstrengendes SICH AUF DEN LEIB SCHNEIDERN von Eindrücken, Einbildungen und das Auftragen einer Kosmetik, deren Tünche bis in die Urzeit zurück reicht. Lebender Grabmahl-Primitivismus, als Verzweiflungstaten gegenüber dem eigenen Wesenskern im Hier und Jetzt, den wir hinüber in ein Jenseits zu tragen suchen, in den Gruften unser äußeren getünchten Erscheinung, so als ob dieser Wesenskern kein Recht hätte, sich zu Lebzeiten seiner Träger auch im Diesseits zu entfalten. So als dürfe die göttliche Wesentlichkeit eines Menschen hier nicht Fuß fassen. So als sei der Allgemeinheit nur das mühsam zu bestellende Feld des angestrengten SEIN & HABEN  WOLLENS zugewiesen, auf welchem sich nur kaschierte Trostpreise ernten lassen, vor Gott, der Welt und den Gesegneten auf den Thronen und den Würden-Trägern ihrer Zeit. Haben und Wollen, im Rahmen eines gefühlten Grabmals, welches zu Lebenszeiten schon geschmückt sein möchte, um auch zu Lebenszeiten darin schon Ruhe zu finden vor der der inneren Stimme, die da sagt: Scheiss drauf und Erwache,- jetzt ! Wie aufgelaufene Eis-Schollen häufen sich die Hinterlassenschaften der Sparmarkt -Generationen in den Erbfolge-Kriegen der Endzeit-Hinterbliebenen. Erbmassen, die zur Verteilung drängen, erobern sich den Raum, getrieben von der Angst plötzlicher  Entwertung oder der Befürchtung, zu Staub zu zerfallen, von Baggern zermalmt und von den Hyänen der Hinterbliebenen zerrissen zu werden. So viel reichlich hinterlassener Staub, aus welchem sich auch unter Beimischung menschlichen Speichels kein Lehm mehr ergibt, dem noch ein lebendiger Mensch alter Bauweise entsteigen könnte. Golem-artige Totgeburten von Mensch in den Warteschlangen der Material-Ausgabestellen und Gräberkulturen, für welche der jüngste Tag keine Auferstehung der mumifizierten Toten mehr vorsieht.


Der 1945 in seine neue "Freiheit" entlassene kleine Mann konnte sich als freier Mensch noch gar nicht so recht wahrnehmen und versuchte sich erst einmal als freilaufendes Spar-Schwein in Tuchfühlung mit dem neuen Menschenbild zu bringen. Dieses Sparschwein-Dasein war aber auch nichts wirklich Neues. Sparen, um nicht mittellos in den Tod zu gehen,  das ist kaum fortschrittlicher als sich mit seinen Ersparnissen, Besitztümern und Dienerschaften zusammen in einer gigantischen Pyramide beerdigen zu lassen. Bei allem Respekt vor der grandios imposanten Bautätigkeit der damaligen Herrschernaturen zeugt deren für ihr jenseitiges weiterkommen angedachter Beerdigungs-Aufwand von einem tief in die Egomanie herabgesunkenem verdunkelten Bewusstsein, das seine Abstammung von anderen Sternen in Mathematik, Geometrie und Mythen nachzuvollziehen zwar noch in der Lage war, inmitten des Daseins aber hinter ihrer wesentlichen Göttlichkeit zurückstanden, im Treibsand des Niederganges der nur noch mit Gesten der Gigantik seine Hinfälligkeit zu kaschieren suchte. Die Herrschernatur wusste sich auf Verstandesebene durchaus noch verbunden mit den Göttern aus den Himmeln, die von den Sternen kamen und das Handwerkszeug zur Erhebung des Menschen aus Erdlöchern und Höhlen hinterließen. Aber die Idee, selber ein Repräsentant der lebendigen Sonne zu sein, war ihnen nicht Immanent. Und so standen wir damals hocherhobenen Hauptes zwar, doch nur im Schatten unserer himmlischen Väter und Mütter, denen wir zu gefallen suchten, um deren Gunst und Gnade wir uns bemühten,  wie in Abhängigkeit gehaltene Hunde edelster Rasse, um Liebe und Glück, Fruchtbarkeit, Wohlstand und Stärke des Reiches zu erbitten in Darbringung von Opfern und Gaben. Unsere Ohnmacht vor den Göttern, dem Volke gegenüber mit kühlem Hochmut kaschierend, fühlten wir uns abgeschnitten von der Linie unsrer himmlischen Abstammung, klein und schier unsichtbar unter der gigantischen Last der sternenbehangenen Himmel bei Nacht oder gar erniedrigt unter der strahlenden Sonne bei Tag.  Wir konnten nicht  anders als gross und mächtig zu inszenieren, monumentale Verlegenheitsgesten in Sand und Erde setzen um gegenüber der Masse an Sonne und  Sternen künstliche Schwergewichte in die Waagschale zu setzen, als Ersatz für die Resonanz  unserer Selbst, die aufzubringen wir nicht wagten. Sehr viel Zeit nimmt sich die Evolution des Bewusstseins, um ihren Aufstieg im Menschen zu vollziehen, soviel Zeit, das  selbst Jahrtausende nach dem monumentalen Pyramidenbau und 2000 Jahre nach der Grablegung Christi ein ehemaliger "Hotelbesitzer" in geweihter Erde ruhend seine grabsteinerne "Selbst"-Auskunft vor seinem Ableben vielleicht mit einer heimlichen Wiederauferstehungs-Sehnsucht als Hotelbesitzer in Gottes Gnaden verband. Das alles aber im Rahmen eines gesegneten Friedhofes, auf welchem die Gebeine der Toten in JESU CHRISTI Namen ruhen. Jenem Dornengekrönten König der jenseits allen Hotel-Komforts in einem Stall geboren und in einer schmucklosen Höhle bestattet wurde, weil  einer der in der Sonne  trohnt, sich dieses Understatement einfach leisten kann. 

Fühlst du ein wenig den Erlösungs-Impuls, welcher in Permanenz aus dem Thronsitz der Sonne auf Dich einstrahlt, um Dich persönlich und wesentlich anzusprechen auf das Königtum Deiner Selbst ?

DIE GETÜNSCHTE GRABKULTUR MENSCHLICHEN SEINS ODER NICHT-SEINS

Wohin bringt uns der Totenkult der vergangenen Jahrtausende?, oder wenn wir ihn zu seiner Ursprungsquelle hin zurückverfolgen: Was bleibt dann an berechtigtem Kultus übrig, hier und jetzt, vor der Macht der Sonne? 

Lassen wir die Pyramiden in ihrer schönen Wuchtigkeit einfach mal noch gelten als ein im Nachhinein seiner ursprünglichen Bedeutung zum Grabmal herabgewürdigtes bauliches Wunder, welches noch über die Welt hinaus in die Sternenheimat ihrer von Zuhause abgeschnittenen Erbauer weist. Alles in Allem aber ist doch all dieses König- und Kaisertum, das mit Gold und Prunk und Heerscharen von Leibeigenen oder Armeen das Jenseits zu bereisen trachtete, der Anfang vom Ende. Einem Ende, das mit dem Untergang Ludwig des Vierzehnten als Sonnenkönig Europas nur noch mit der Kopflosigkeit Ludwig des Sechszehnten unter der Guillotine und der todessehnsüchtigen  Befremdlichkeit Ludwig  des II. von Bayern gegenüber der Welt enden konnte. ANCIEN REGIME ist im Grunde ALLES, was vom Abstieg der Götter auf die Erde bis Kriegsende 1945 mit Rang und Namen glänzte, um dann rauschend in den Abgrund zu stürzen. Beeindruckend das Konzipieren von Bauwerken und das Bewegen der Massen von Menschen und schwerem Gestein, das Verschieben von Armeen und Völkern, der Wechsel  von Bau und Zerstörung, der Gegensatz von Prunk und Elend, Überfluss und Mangel. Die Götter aber,  von denen die Herrscher der Welt abstammten, jene, die uns das Rad, die Geometrie und den Gebrauch des Feuers lehrten, waren doch selber schon im Abstieg begriffen und von Degeneration gezeichnet. Sie selber sahen über die Grabhügel unserer Altvorderen bis an den Horizont unserer Heldenfriedhöfe, dass die Tage und Nächte des höfischen Absolutismus schon vor  unserer eigenen Zeitrechnung gezählt waren. Was nach Kriegsende 1945 noch mit dem alten Anspruch weltweit zu glänzen suchte, war nur noch angestrengter Maskenball, eine Handvoll farbiger Diktatoren, ein paar Zauberer von Oz, ein paar auslaufende Päpste und  ein asiatischer Gott mit Krankenkassen-Brillengestell sowie ein paar freilaufende Gurus und Sektenführer aller Couleur, ein König des Pop, ein König des Rock, viele Rocknroll Helden für einen Tag, Diven, Modezaren und Paradiesvögel für die unterhaltsame Betriebsamkeit der längsten Nacht auf Erden. Im Erbrechen der Sarkophage und der Spurensuche von Mageninhalten getrockneter Mumien erscheint dem modernen Betrachter die Göttlichkeit einstiger Pharaonen nur noch wie brüchiger Blätterteig. Heute will auch der wiedergeborene Steinbruch-Sklave die lang gehütete Vermutung zuende denken dürfen, ob denn seine Existenz nicht auf eine Instanz zurückzuführen ist, die noch über den Gottheiten von damals unerkannt im Weltraum steht. Und Recht hat er, denn das letzte Geheimnis all der  selbstverliebten Herrscher ruht in der von ihnen verleugneten Tatsache, dass nicht die urtümliche Einweisung in das Rad, die Geometrie oder den Gebrauch des Feuers und der Axt oder die Beimischung blauen Blutes, Attribute der höchsten Verbindung sind, sondern der erste Atemzug eines jeden Menschen, der ihn zum potentiellen König und zu Sohn oder Tochter Gottes macht. Vom ersten bis zum Letzten Atemzuge sind wir auch auf ERDEN  in Gott. 

Und dieses potentielle Königtum steht  hier und jetzt und heute zum Begreifen und  verstehen und vollbewusstem innerem Erfassen offen wie ein leeres Grab, ein individuelles Grab, dass von Dir belegt und erfüllt sein möchte, um den Totenkult der Jenseitsvertröstung umzukehren in einen lebendigen Diesseits-Kult majestätisch bewussten Lebens. Deiner Auferstehung im gegenwärtigen Sein. Wer das Grab seines Körpers mit seiner bewussten lebensbejahenden Anwesenheit erfüllt, durch den atmet Gott. In ihm wirkt das Leben, in ihm rauscht der Sturmwind Gottes durch die Lungenflügel die ihn empor heben zu Sich Selbst und in die höchste Bestätigung seines göttlichen Ursprungs. Das sollte eigentlich  das Wesen einer AUFKLÄRUNG sein, die aus ihrer Sackgasse heraustretend gekrönt sein könnte, von echtem SONNENKÖNIGTUM. Um aber die abgeschmackten Schlagworte : FREIHEIT, GLEICHHEIT und BRÜDERLICHKEIT auf der einen und die degenerierte Verkommenheit des alten Monarchischen Prinzips auf der anderen Seite durch neue Verbundsstoffe echten Lebens einander näher zu bringen, müssen wir von Neuem beginnen, den Mikrokosmos unter uns und den Makrokosmos über uns in gefühlte Beziehung  miteinander zu bringen, so sehr gefühlt und von Bewusstsein getragen, dass wir unserer Selbst, über die Membran des Solar-Plexus meinetwegen als solare Mittler zwischen sonnenhaftem Atomkern und dem Logos der Sonne in erhöhtem Maße Bewusst werden. Wir denken uns nicht hinein in diese göttliche Kette, deren schöpferische Mitte wir sind, sondern er-atmen uns diese majestätisch solare Tatsache, bis jedes Atom in uns Selbst seinen bewussten Bezug zu Sonne und Mensch in harmonischen Einklang mit den Zellen seines menschlichen Körpers bringt und diese seine Zellen ihr liebendes Feedback über ihn ausschütten bis zum jüngsten Tag. Dieses Königtum kann es sich leisten keine Frage nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit unbeantwortet zu lassen.

DER AFFENZIRKUS PACKT EIN! 

Es ist ein wenig so, als ob der ausgetretene Gebets-Teppich ältester Begebenheiten sich unter den Füßen der Allgemeinheit dem Leben selbst entzieht, weil die gewebten Muster mit ihrer Farbe auch ihre Gültigkeit verloren haben. Es muss,darf und soll dementsprechend etwas drunter und drüber gehen, bis wir bemerken, dass das  LEBEN SELBST den neu zu begehenden Teppich längst in den Raum hineingerollt hat, wie ein von Higgs-Teilchen gesäumtes brandneues Feld höheren Anspruchs. Von Anbeginn an steht dieses Feld im Raume, und was sich vor uns ausrollt, ist nur die Resonanz jener Tatsache, dass wir uns dieser begehbaren Seinsgrundlage und Vertrauensbasis jetzt endlich bewusst werden.   

Wie viel menschliche Primitivität muss hinter diesem von höchstem Anspruch, tiefstem Leben und solarem Bewusstsein getragenen von untrüglich hoher Intelligenz durchwebten Teppich des Lebens zurückbleiben? Wie viel bis gestern und heute schier unerträglich gewordener Primitivismus an verkehrtester pervertiertester Gottesverehrung, Werkeheiligkeit und ritueller Entgleisung kann nicht mehr Fuß fassen in der neu zu bestellenden Matrix unseres majestätischen Seins? 

Wir lösen die Knoten an allen Ecken und Enden der Welt , um neue freiere Gebundenheiten in den Kosmos für Gültig und wahr zu erklären. Wir stärken die Einsicht jedes Berufenen darin, dass das Leben ihn trägt, so weit so hoch und so tief er sich dem Leben anvertraut. 



DER PRIMITIVE GLAUBE VON DER ZERSTÖRBARKEIT DER WELT 

Und trotzdem wollen in neuer Gewandung uralte verängstigte Glaubensgemeinschaften erstehen, neue noch primitivere Glaubensformen einer neuen Kleingläubigkeit gegenüber Gott, der  Welt und dem Leben an sich. Egal, ob nun von Christen, Atheisten, Schamanen oder Esoterikern auf den Weg gebracht, glaubt ein Milliardenheer von Menschlein an die grundsätzliche Zerstörbarkeit der Welt durch den Menschen in Theorie und Praxis. Man möchte die Christen fragen, welche Tatsache dem Leben auf  Erden mehr Gewicht gibt, die konzentrierte Zerstörungskraft aller Massenvernichtungswaffen oder die auf Golgatha verankerte Freisetzung des Menschen? Und man möchte die Materialisten fragen, ob sie denn keine fotografischen Bilder kennen von unserer Erde, in die sie sich einfühlen könnten, farbige Bilder unseres Planeten, so wie sie unsere Satelliten, welche die Erde umkreisen, auf die irdischen Bildschirme schicken. Bilder eines Erdballs, der sich wirklich kraftvoll und mit höchster Anmut um die eigene Achse rotierend durch das All bewegt. Und die New-Age- Esoteriker, die von der Heilung der Erde reden, will  man fragen, ob sie je wirklich die leiseste Vorstellung von der Lebenskraft ihrer Erdmutter Gaja hatten, ob Sie je wirklich überzeugt davon waren, dass innerhalb dieser Erde Naturgewalten am Wirken sind. Wie kann ich beim Betrachten dieses planetaren Wunders Erde davon überzeugt sein, dass diese Welt auch nur eine Sekunde lang in ihrem Fortbestand gefährdet sein könnte durch das untermenschliche Zutun der Spezies Mensch . Ich sagte es ähnlich schon einmal an anderer Stelle, dass man sich diesen unseren auf der dritten Umlaufbahn von der Sonne rotierenden Planeten in seinem Lauf um die Sonne und der Drehung um sich selbst nur bewusst vor Augen führen muss, um auch eine ebenso überweltliche wie majestätische Idee für diesen grandiosen Erdball zu bekommen, dessen Gefährdung durch den Menschen theoretisch zwar in Erwägung gezogen werden kann, in der Praxis aber in keiner Zukunftsvision der Welt einen Ankerplatz findet. Woher diese Angst , diese Furcht, diese Bedrohlichkeit? Menschlicher Primitivismus, menschliches Primatentum, die alte Furcht , die steinalte Ohnmacht, die Steinzeitliche Unbewusstheit.  Der Christ, der hinter Golgatha zurückbleibt, der Revolutionär, der hinterder Freiheit zurückbleibt, der Affenmensch, der vor Gott zurückbleibt, und der Sachkundige, der von der Drehung der Erde und ihrer Laufbahn wohl weiss, ihr aber nur das gedämpfte Bewusstsein für eine Scheibe entgegen bringt. Eine frei im Raum sich drehende kalte Platte. Wir fühlen wie Primaten, zivilisierte Affenmenschen. Und wir werden das Wesen dieser Erde so lange nicht entschlüsseln, wie wir uns unserer eigenen wesentlichen Beschaffenheit nicht im vollen Ausmaß bewusst werden. Wir müssen ein Gefühl für uns Selbst bekommen, um in Tuchfühlung mit der planetaren Power der Erde und des Kosmos zu kommen. Wir werden, wenn wir innerlich zu Bewusstsein kommen, keinen Augenblick mehr an die Gebrechlichkeit der Erde glauben können. Wir werden die Kraft fühlen, die unser individuelles Dasein permanent speist und trägt und wir werden uns der unendlichen Kraft bewusst, welche diesen Planeten frei schwebend in seiner Bahn hält. Wir werden im Lichte unseres eigenen Bewusstseins den wandernden Lichtspott am Himmel als ein alltägliches helles Wunder erkennen, mit dessen urgewaltigem Herzschlag wir in direktester Resonanz stehen. Von welcher Gefährdung unseres Planeten will man einem Menschen etwas erzählen, der sich in innerster Sicherheit weiss, zwischen dem Erdboden auf welchem er steht und einem Himmel, an welchem Nachts die Sterne und Tagsüber die Sonne leuchten. Wir sind die unbestreitbaren Könige dieser Welt, wenn wir das majestätische Wesen dieser Erde und des ganzen Universums innerhalb dieser kosmischen Mega-Hierarchie anerkennen? Aber lasst  uns noch einmal zurückkehren in die graue Vorzeit, in das noch instinktive Reich der Primaten, und dem Anteil, den wir noch immer an ihnen haben in der engen Verwandtschaft unserer Urängste, Instinkte und aller Primitivität, mit welcher wir immer wieder durch die brüchigen Rahmen unserer Zivilisiertheit brechen, ob nun offen oder heimlich. Wo will  ich mit uns hin, wenn ich uns zurückversetze in unsere urtümliche Vergangenheit?  Ich will anhand dieser Rückversetzung nur eine Spur von Verständnis dafür erheischen, dass der zivilisierte Mensch von heute in seiner rückständigen Bewusstlosigkeit soweit kommen musste und so weit kommen sollte und durfte, um sich bis an den Grenzbereich einer neuen Entwicklungsstufe auch als Vergewaltiger seiner Umwelt zu gebärden. Die rücksichtlose Brutalität allen menschlichen Raubbaus und aller Naturzerstörung ist kein Betriebsunfall, sondern eine entwicklungsgeschichtliche vorrübergehende Begleiterscheinung menschlicher Unreife, aus welcher wir heilsame Lehren ziehen, für uns Selbst und die Welt in der wir leben. Wie viel Primatentum wirkt in einem modernen Menschheitsvertreter, der über das radikale Abholzen gigantischer Wälder bestimmt? Wir müssen hinabtauchen in die affenmenschliche Urnatur dieses Verantwortlichen, um hinter den Beweggründen  menschlicher Gier noch tieferes zu entdecken, nämlich den von Naturgewalt und elementaren Kräften der frühen Welt im Banne gehaltenen Urzeitmenschen, den von Regen und Sturm gepeitschten, von Schnee und Eiseskälte heimgesuchten, von Feuer ,Blitz und Donner gejagten verängstigen Wilden, der sich schon gegenüber den Raubtieren seiner Zeit  kaum seiner Haut erwehren kann, keine Idee von einem Gotte oder sich Selbst hat, und  wie ein wildes unschuldiges Tier nur die Unbarmherzigkeit der Natur vor Augen hat und sich verängstigt in Erdlöchern und Höhlen zurückzieht, um Schutz zu finden vor den Härten der Natur, deren Launen er noch nicht voraus ahnen kann und deren Rhythmik er noch nicht verinnerlicht hat. Es musste in der Menschheitsgeschichte eine Zeitspanne kommen, in welcher der affenmenschliche Ur-Rest in verschiedenen Menschen moderner Gangart der Tatsache gewahr wurde, dass er endlich den Naturgewalten trotzend zum maschinellen Rückschlag ausholen kann per Massenrodung, Verseuchung, Vergiftung, Umweltzerstörung, Raubbau und Verwüstung ohne Gleichen. Auch das Jonglieren von untermenschlichen Militär-Primaten mit atomaren Gewalten gehört in den Bereich von Erfahrungen, die eine Menschheit sich einfach geleistet haben muss, um daran zu lernen und zu wachsen. Der freilaufende moderne Affenmensch braucht diese zerstörerische Erfahrung, braucht diesen Triumph gegenüber der Natur als seinen kraftstrotzenden Gegenpol zum frühen ausgeliefert sein in erbarmungsloser Ur-und Eiszeit. All die Zerstörung, all die Schändung, all die Rücksichtslosigkeit musste einmal diesen Gipfel der totalen Verantwortungslosigkeit erreichen, musste ausgelebt werden, um die Erweckung unseres Bewusstseins für uns Selbst und die Schöpfung voran zu treiben. Ich lasse keinen ängstlichen Einwand gelten, der mir erklären will, dass irgendein katastrophaler Umstand auf Erden den Bestand dieser Welt  ernsthaft gefährdet. Selbst wenn den ausführenden Finger nur eine Haaresbreite vom  berüchtigten roten Knopf trennt, dann passen zwischen Finger und Knopf  immer noch meine Gewissheit,  dass die Zerstörung der Welt durch den Menschen auf wundersame Weise nicht durchführbar ist. Der menschlichen Dummheit und Primitivität ist ein Spielraum gegeben, ein extrem großer und weiter Spielraum den zu nutzen wir wirklich an nichts  gespart  haben, Wir können wirklich behaupten dahingehend  an unsere Grenzen gestoßen zu sein und das Volumen der Selbstzerstörung wirklich bis auf den letzten Millimeter des uns gegebenen Rahmens genutzt  zu haben. Über diesen Rahmen hinaus hat das Dasein uns  Leben in Hülle und Fülle zu bieten, unerschöpfliche Ressourcen des Seins. Ja, Wale stranden, Bienenvölker sterben, Massentierhaltung und Tierquälerei zeugen immer noch von der Herrschaft des Mammons auf dem Planet der Affen, einer Herrschaft aber, deren Tage und Nächte gezählt sind, eine Herrschaft aber auch, die sich jahrzehntelang aus unseren eigenen Untiefen speiste. Es nutzt nichts, gegen die Schweinereien in der Welt  demonstrierend anzukämpfen, ohne den Schweinestall deiner eigenen Beschaffenheit ausgemistet und durchlichtet zu haben. Es muss uns allmählich dämmern, wie jeder westliche Demonstrant, der sein Klagelied gegen das Unrecht in der Welt mit anstimmt, der fortlaufenden Zerstörung durch seinen persönlichen Unmut und seine Unbewusstheit  ungeheuren Vorschub leistet. Man verzeihe mir bitte, dass ich in keiner demonstrierenden Menschenansammlung mehr sehe als nur das unrevolutionäre affenmenschliche Gegenmodel zum affenmenschlichen Ausbeuter billiger Arbeitskräfte oder dem Zerstörer von Leben und Lebensraum. Ich sehe gegenwärtig weder ernsthafte Vertreter eines wie auch immer gearteten viel beschworenen Wassermannzeitalters, noch sehe ich eine ernst zu nehmende revolutionäre Zelle sich irgendwo erheben, aber reichlich Todernsthaftigkeit , ja eine Ernsthaftigkeit, die unmittelbar zum Tode auch des Anliegens führt. Ich sehe massenweise unzufriedene Laufkundschaft und kritische Menschenmengen affenartig nach  hier oder dorthin ausschwärmen, und ich sehe vereinzelte Individuen sich aus ihrer gefühlten Steinzeithaut schälen, und, von der Tragkraft des Lebens überzeugt,  ihren  Anspruch auf eine ganze Welt und Gegenwart vor sich Selbst geltend machend, als Menschensöhne und Menschentöchter in Erscheinung tretend , in voller  Bewußtheit einen Fuß vor den andern setzend, auf noch unbetretenem neuen Terrain.


MENSCHENSOHN CALLING

Nein, kein weiteres "Jesus liebt dich"-Gesülze. Jesus läuft niemandem hinterher, und keiner trägt mehr Kirchen in entlegene Dörfer. Der Menschensohn ging uns einmal voraus und steht nun offen zum einsteigen im Raum. Du verschwindest nicht in ihm, sondern gehst in seiner Matrix auf, so wie du erschaffen wurdest mit  der individuellen Note deiner unvergänglichen Wesentlichkeit. Du kannst als Affenmensch weiter neben Dir selbst stehn oder ganz und gar du Selbst sein.
Der Affenmensch ist sich selber Täter, sich selber Opfer, in permanentem Wechsel und in der immer gleichen Star-Besetzung. Hier spielst du dein Drama mit Dir selbst so lange, bis es dir reicht. Wer sich seiner Verantwortung also entziehen will, schlucke die rote Pille.
Wer es satt hat, auf allen Seinsebenen die immer wieder gleiche alte Oper bezeugen oder mitspielen zu müssen, wirft sich die imaginäre blaue Pille ein und erlebt dementsprechen sein blaues Wunder.
Du wechselst vom Spielfeld des unbewußten Täters und Opfers auf das höhere gelegene Spielfeld des Voll-Bewußten Erlösers deiner Selbst, und darin beinhaltet ist die Spielernatur des Selbst-Bewußten Souveräns, der dann das wahre Spiel seines Lebens eröffnet. Ein königliches Spiel mit allen Nuancen einer Leichtigkeit, die aus ungeheuren Tiefen schöpfend die Umnachtung, der sie entwuchs, weder leugnen noch benennen und vor niemandem ermessen muss.




AFFENBABY COME ON!
Anfangs verstört, späterhin angekotzt und angeekelt vom allgemeinen Welt-Betrieb, den man dir als das Leben anpreist, bist du nun einfach mal auf genau dieser Welt, diesem Planeten in Deine Erscheinung getreten, und ich weiss, wie sehr den sensibleren Gemütern dieses Ankommen auf Mutter Erde wirklich ernsthafte Schwierigkeiten bereitet. Weit über unsere Rolle als Neuankömmlinge suchten wir des Nachts den Sternenhimmel nach unserer gefühlten wahren Heimat ab, träumten und sehnten uns nach Heimholung, Abholung oder einer vertrauten Regung aus anderen Sphären. Wie tiefe Verletzung mutete uns jede erzwungene Einlassung mit dem so genannten Ernst des Lebens und den härteren Gesetz-mäßigkeiten der Welt. Begeisterung nur für die Rückschau und gefühltes Rückerinnern, nicht aber diese nüchterne Wirklichkeit auf dem Planet der Menschenaffen. Abgeschnitten von überall, kein wirkliches  Ankommen auf  der Erde im Hier und Jetzt und  kein Funk-Kontakt in die kosmischen Gefilde. Begeisterung für Sand und Meer, antikes Gemäuer und die Geschichte dieser befremdlichen Welt, aber kein Ankommen, keine  gefühlte Gegenwart, keine.
Von irgendwo ein Hakenkreuz, silber glänzend, magischer Moment, Weltflucht, Daseins-Verweigerung , Mangel, Leere, Fragezeichen, dann ein Gefühl für Deutschland, Gott, Gitarren, Schallwellen, Freiheit durch Punk, Europa, Gottsuche, Magie, Geschichte, Archäologie, Ausgrabungen, Suche, schwanken zwischen menschlichem Mitgefühl und Misanthropie, verblassende Runen, zerbrechende Kameradschaften, einstürzende Kirchen, Untergang des Abendlandes, Sonnenaufgang von Südost - unbeschreiblich.
Nach 50 Jahren ankommen bei sich Selbst, ankommen auf der Erde, eins werden mit der Erde, die Anbindung in den Kosmos fühlend, von Leben erfüllt sein, die Welt erkennend, Gegenwart fühlend, Lehm, Staub und Erden nicht mehr als eng empfinden, den Boden als verdichteten Daseinsgrund begreifen, die eigene Haut, das eigene Fleisch, Muskeln, Zellen, Moleküle und Atome als mein Erscheinungsbild annehmend, Vertrauen zu dieser Erde und ihrer Vielfält empfinden, Ja und Danke sagend, hier gehen, stehen und liegen zu dürfen, Ja zu jedweder Wiederkehr, Ja zum ganzen Projekt Erde, Ja zu allem Leben, Ja zu allem Sein. Ja zu meiner Menschwerdung! Ja! Du fühlst erst dann, dass und warum du hier gelandet bist, wenn das Raumschiff, das du dir ganz früher einmal zu deiner baldigen Abholung herbei gesehnt hast, jetzt ohne Dich wieder heim fliegen müsste, weil du es so willst, weil Du weisst,  dass solange du hier stehst, diese begrenzte runde Welt Deine Heimat ist, die nächste Dich ansprechende Heimat, die von Dir bestätigt sein möchte. DARÜBER hinhaus erst, und gleichzeitig in der unermesslichen Tiefe Deines Selbst, geht dieses Weltreich über in das Reich, das nicht von dieser Welt  ist, aber von hier aus im Sturm genommen sein will.



"RISE"
  Die Plakatwände der Stadt versprechen BATMAN`s Rising und verschiedene finster unterlegte Filmplakat-Varianten des Batman Epos titeln einfach nur mit "RISE" (emporsteigen, aufsteigen, anwachsen, sich erheben, sichtbar werden etc.) Und dieses "RISE" kann der Betrachter sowohl als Versprechen, eine Ansprache oder eine Aufforderung verstehen. Der fundamentale Endzeit-Christ wird nicht umhin kommen, den finsteren Plakatzauber als satanisch zu interpretieren.



Aber galt uns vor hunderten von Jahren nicht selbst noch jede von erwachendem Selbstbewusstsein getriebene menschliche Erhebung als Gotteslästernde Teufelei ? Unser eigenes untertäniges Untermenschentum hat all die Unterwelten erstehen lassen, die sich als Hölle auf Erden manifestierend entfesseln mussten aus den Dunkelkammern unserer engen finsteren Herzen.  Und steht dieser dunkle aufwärts strebende in Erhebung begriffene Ritter "Batman" in seiner schwarzen Verhüllung nicht auch ein wenig in realem Bezug zum sich aus der Schwärze seiner Umnachtung erhebenden kraftstrotzenden neuen Menschen? Und wiederum könnte der christliche Fundamentalist zweifelnd einwerfen, dass es nichts anderes sei als die trivial kaschierte Ankündigung von Satans Aufstieg in die Welt-Öffentlichkeit. Oder könnte es nicht sogar beides sein? Die Erhebung Satans zeitgleich mit der Erhebung des Menschen, UND der Wiederkehr Christi from Above ? Man male sich das einmal aus und spüre dem Energie-Reichtum nach, der sich aus solchen Verhältnissen zueinander ergibt. Wie dem auch sei, Mitten in dieser Oper, inmitten des Weltgeschehens, betreten Menschensohn und Menschentochter wie eine neu bestellte Variante von Adam und Eva die Bühne. Und das ist ungeheuer spannend gerade, weil zwischen Showdown und Auferstehung nur noch wenig Platz ist.

Belle Aurore !  (München August  2012)