ZIONISMUS - JUDENTUM
 

Die Aula
9/2004:

"Der Zionismus ist dasgenaue Gegenteil des Judaismus'!"

AULA-Gespräch mit dem Oberrabbiner der Wiener orthodoxen jüdischen Gemeinde, Moishe Arye Friedman, der aus der Sicht seiner Glaubensgemeinschaft Vergangenheit und Gegenwart analysiert

AULA: Herr Oberrabbiner, Sie organisierten am 1. Juli eine internationale Rabbinerkonferenz in Wien, zu der zahlreiche orthodoxe Rabbiner aus der ganzen Welt kamen. Als Ehrengäste waren prominente Politiker aus allen Parteien eingeladen. Auch der Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann, früher CDU, kam. Was war die Intention dieser Tagung?

Friedman: Wir versammelten uns zu dieser Tagung, um mit unseren Ehrengästen - hochrangige Politiker, Universitätsprofessoren, Ärzte, Rechtsanwälte, Vertreter arabischer Botschaften bzw. auch der iranischen, Minister a. D. usw. - vor allem das Verhältnis des orthodoxen und antizionistischen Judentums in Österreich und weltweit zu den europäischen Staaten zu besprechen, insbesondere zu Deutschland und Österreich in Gegenwart und Vergangenheit und dessen Belastung durch fortlaufende zionistische Erpressung finanzieller Art und gegen Personen, die ebenso fälschlicherweise im Namen des Judentums begangen werden. Wir kamen auch zusammen, um Gedanken zum Weltfrieden zu entwickeln und unsere Position bezüglich der Katastrophe des Zionismus in Gesamt-Palästina und seine weltweiten Auswirkungen, fälschlicherweise im Namen des Judentums, zu diskutieren. Darüber hinaus wollten wir unsere Position gegenüber zionistischen Provokationen und Bedrohungen gegen Politiker und andere Persönlichkeiten sowie die Nationen der Welt, fälschlicherweise im Namen des Judentums, darlegen und gegen die grausame und unmenschliche Behandlung der Palästinenser aufschreien.

AULA: Die Medien berichten fast täglich von Spannungen zwischen Juden und Arabern. Sie haben freundschaftliche Kontakte zu Palästinensern, Persern und Arabern aus den verschiedensten Staaten. Warum funktioniert bei Ihnen der Dialog zwischen den Vertretern der Religionen so reibungslos?

Friedman: Der einzige Grund für den Haß ist der Zionismus. Die arabische Welt weiß, daß wir eigentlich die ersten Opfer des Zionismus' und Holocaust sind und daß es niemals Probleme zwischen Muslimen und Juden gab. Doch im Namen des Judaismus' und unter Mißbrauch des Holocaust wird heute ein Völkermord an den Palästinensern begangen. Unser Dialog als orthodoxe und antizionistische Juden mit der arabischen Welt funktioniert unter anderem deshalb reibungslos, weil wir besonders Mitleid für ihre Leidenssituation haben und unser Bestes versuchen, um unsere arabischen und übrigen islamischen Brüder und Schwestern zu unterstützen. Seit ca. 58 Jahren muß die Welt beobachten, wie die arabische Bevölkerung Palästinas ihrer Siedlungsgebiete beraubt, großteils vertrieben und vom Apartheidstaat Israel blutig verfolgt wird. Die Palästinenser haben dabei nicht die geringste Chance, sich zu wehren, da die Holocaust-Keule stets gleich genutzt wird, jeden Kritiker an diesen ethnischen Säuberungen mundtot zu machen. Dabei führt Israel einen eigenen Holocaust gegen die Palästinenser durch, der im Unterschied zu den Barbareien der Vergangenheit vor den Augen der ganzen Welt in aller Öffentlichkeit exekutiert wird, was kein Beispiel in der Weltgeschichte hat. Gleichzeitig wird der Eindruck erweckt, daß der Staat Israel und die sogenannten Israelitischen Kultusgemeinden die legitimierten Vertreter des Judentums bzw. der jüdischen Religion seien, woran auch die Katholische Kirche und der Vatikan nicht unschuldig sind. In dieser Situation kommen die einfachen Bürger auch zu Recht zum Schluß, daß die Juden als Juden bzw. als Glaubensgemeinschaft ein mieses Volk, brutal und blutdurstig seien. Doch wie man die gläubigen Juden nicht für die Taten der vom Glauben abgefallenen jüdisch-stämmigen Bolschewisten, Kommunisten etc. verantwortlich machen kann, gilt dies in gleicher Weise für die Zionisten und Israel, deren Existenz dem wahren jüdischen Glauben entgegengesetzt ist.

Die echte jüdische Natur wird vielmehr durch die Hunderttausenden streng-orthodoxen Gläubigen repräsentiert, die sich gemäß dem Willen Gottes den verschiedenen Nationen, unter denen sie leben, unterordnen und immer loyale Bürger des jeweiligen Staates waren und sind. Das gilt ebenso für Palästina und die anderen arabischen bzw. islamischen Staaten, wo wir über Jahrhunderte mit Dankbarkeit deren außergewöhnliche Gastfreundschaft genossen haben, wie wir sie bis zum Erscheinen des Zionismus' auch in Palästina genossen haben.

AULA: Wie könnte Ihrer Ansicht nach eine wirkliche Verständigung zwischen Juden, Christen und Moslems in Palästina aussehen?

Friedman: Eine wirkliche Verständigung wäre möglich, wenn das eigentliche Problem nicht mehr existiert: der Zionismus. Klarerweise kann und wird man niemals zu einer Lösung kommen, ohne das eigentliche Problem gänzlich zu beseitigen!

Es müssen die Rechtspersönlichkeiten (Rechtsstaatlichkeit), die es vor 1938 gegeben hat, wiederhergestellt werden, was ja nach 1945/1955 versucht wurde. Jedoch wurde damals gleichzeitig von den Zionisten alles unternommen, um dies zu verhindern, und in den letzten Jahren leider fast endgültig kaputt gemacht. Das soll alles in den ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden. Wir benötigen eine internationale und rechtsstaatliche Lösung, eine gerechte Lösung für das palästinensische Volk, das volle Rückkehrrecht für alle Palästinenser und eine Entschädigung für begangenes Unrecht und letztlich die friedliche Demontage des zionistischen Staates. Doch genau all dies wird durch die Zionisten sabotiert. Stellen Sie sich doch einmal vor, sogenannte jüdische Terroristen würden mit Waffengewalt in England eindringen und beanspruchten den Großteil dieses Landes. Wie würden die Engländer wohl darauf reagieren? Es besteht weder ein biblischer noch ein historischer Anspruch der Juden auf das Land in Palästina!

AULA: Sie bezichtigen die Zionisten der Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten in den 1930er Jahren, aber auch noch während des Zweiten Weltkrieges. Welche Kontakte und gemeinsamen Interessen gab es denn da?

Friedman: Diese Frage hinreichend zu beantworten, würde ganze Bücher füllen. Bereits in diesem Interview wird Ihnen angekündigt, daß ich sehr Vieles und ganz Sensationelles auf diesem Gebiet habe und zu einem günstigen Zeitpunkt veröffentlichen werde, was sehr zu einer unbelasteter weiterer Entwicklung beitragen wird! Aufgrund der Rechtslage in Österreich (Verbotsgesetz) kann ich auf einige Punkte gar nicht eingehen. Abgesehen davon, daß es eine theologische Tatsache ist, daß Jahwe den Juden in der Thora für den Fall des Abfalls vom Glauben bzw. der Verwandlung zum Zionismus die klare Strafe angekündigt hat, die dann mit der Shoa eingetreten ist. Alle unsere Rabbiner haben das vor dem Zweiten Weltkrieg als Folge des Zionismus` vorausgesehen. Und selbstverständlich ist es unsere Glaubensüberzeugung, daß kein einziges Haar vom Haupt fällt, es sei denn, es ist Gottes Wille, denn nur er ist der Herr der Geschichte und der Regent der Welt.

AULA: Warum werden versöhnlichen Stimmen wie Ihrer fast kein Platz in der veröffentlichten Meinung eingeräumt?

Friedman: Unter den gegenwärtigen Machtverhältnissen und dem öffentlichen Druck seitens der Zionisten auf alle Kritiker des zionistischen Staates und deren Verunglimpfung als Antisemiten ist es offenbar nicht einfach, den Stimmen des wahren und orthodoxen Judaismus Gehör zu verschaffen. Es herrscht eine gewisse, sagen wir einmal, Selbstzensur - und außerdem hat man auch Angst vor den üblichen Diffamierungen und Verleumdungen, die über jemanden hereinbrechen, wenn er die Untaten des zionistischen Regimes und/oder deren Gefolgsleute (Kultusgemeinden/Judenräte) kritisiert. Die zionistische Kontrolle über die Medienlandschaft ist enorm. Seit Jahrzehnten wird eine regelrechte Gehirnwäsche betrieben, und sehr viele Menschen glauben tatsächlich, daß der Zionismus bzw. die IKG für das Judentum repräsentativ wäre, obwohl dem de facto nicht so ist. Der Zionismus ist das genaue Gegenteil des Judaismus'! Antisemitismuskeule und Holocaustindustrie wird den Zionisten über die Jahre nichts mehr nutzen, ihre eigenen Verbrechen zu legitimieren. Dann werden auch die versöhnlichen Stimmen des orthodoxen Judentums deutlicher zu vernehmen sein. Man kann nicht erwarten, daß diese zionistische Propaganda der letzten 100 Jahre über Nacht verschwinden soll, das wird aber doch einige Zeit noch in Anspruch nehmen. Ich bin persönlich darüber sehr zufrieden, bedeutende Fortschritte, insbesondere im Sinne der hierzulande leider noch tabuisierten Themen persönlich diesbezüglich in den letzten Jahren erreicht zu haben.

AULA: Sehen Sie noch Chancen, daß Ihre orthodoxe jüdische Gemeinde von der Republik Österreich anerkannt wird? In der Bundesrepublik Deutschland haben orthodoxe Juden ja ähnliche Probleme aufgrund des Alleinvertretungsanspruchs des Zentralrats der Juden in Deutschland, der laut dessen Präsidenten Paul Spiegel "keine religiöse Funktion erfüllt", sondern sich als "politische Interessenvertretung der Juden in Deutschland" sieht!

Friedman: Die Situation in Deutschland ist nicht viel anders als hier in Österreich. Doch wenn die Willkür und Verschleppungstaktik ein Ende hat und die orthodox-jüdische Gemeinde endlich ihre Anerkennung erfahren wird, was ja im übrigen bereits vom Verfassungsgerichtshof längst entschieden ist, wird sich für ein wirklich orthodoxes Judentum in Deutschland die Situation ebenfalls verbessern und der Alleinvertretungsanspruch der Zionisten beendet sein. Es bestehen rechtlich überhaupt keine Chancen, unsere Anerkennung zu verhindern, aber wohl durch Willkür, etwa durch Amtsverletzungen begehende Beamten, die das alles verschleppen. Leider wird in den zwei deutschen Staaten aufgrund der bestehenden Machtverhältnisse die Vertretung der Jüdischen Glaubensgemeinschaft uns aufgezwungen. Zum Beispiel haben wir sehr bedauert, daß der ehemalige österreichische Bundespräsident Thomas Klestil seinen Kopf (Erniedrigung vor der gesamten Weltöffentlichkeit) unter die Hände des Oberrabbiners des Staates Israel gelegt hat, um den Segen zu bekommen, und zwar als Dankbarkeit für die großzügige, willkürliche, verfassungswidrige Unterstützung (durch Ministerin Gehrer u. a.) - man denke nur an die jüdische terroristische Kach-Kahane-Chabad-Lubawitsch-Bewegung. Ich habe dies damals öffentlich bedauert und prophezeit, daß dieser sogenannte Segen für Österreich bzw. Klestil in erster Linie nur in den Ruin führen wird. Es ist bedauerlich, daß Klestil nicht einmal informiert war, unter welche schädlichen und unsauberen Hände er seinen Kopf gelegt hat und damit der Bevölkerung so geschadet und sich erniedrigt hat. Leider ist das von unserem religiös-spirituellen Standpunkt vorausgesagte bittere Ende Klestils kurz nach seiner im Wiener Rathaus gefeierten Pro-Herzl-, Pro-Israel und Pro-Zionismus-Rede eingetreten. Gott soll Österreich und Deutschland vor weiteren Fehlern schützen!

AULA: Der FPÖ wird bisweilen der Vorwurf gemacht, sie habe zumindest eine latent antisemitische Grundhaltung. Wie stehen Sie zu diesem Vorwurf?

Friedman: Ich erinnere mich gut an die Zeiten, als die FPÖ in den Augen der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) des Ariel Muzicant ganz vernünftig war, nämlich unter Riess-Passer und Grasser! Als Herr Muzicant in der Illusion gelebt hat, daß durch Erpressung Haiders und der FPÖ (Landeshauptleutekonferenz u. a.) viele Gelder und für ihn weitere Wirtschaftsvorteile folgen könnten, hat er sich ganz angenehm mit Herrn Dr. Haider vor der gesamten Öffentlichkeit die Hände geschüttelt. Dies war zu Zeiten der FPÖ à la Grasser, Riess-Passer, Sichrovsky etc., die diesen Weg gegangen sind. Gott schütze aber diese FPÖ, die von diesen Seiten als Antisemiten kritisiert wird. Und der allmächtige liebe Gott soll diesen Teilen der FPÖ die Kraft geben, den unerträglichen Druck und Erpressungen durch jüdische Organisationen und Israel zu überstehen, um eine unbelastete, freie Wirtschaft zu erreichen bzw. den unerträglichen Besatzungsstatus der Wirtschaft für Deutschland und Österreich endlich zu beenden.

AULA: Wie beurteilen Sie die österreichisch-israelischen Beziehungen?

Friedman: Es ist uns orthodoxen Juden peinlich, daß zwischen diesen beiden Staaten Pakte abgeschlossen werden, insbesondere sogenannte Geheimverträge, was sich für uns als Gefährdung darstellt, ja sogar eine Katastrophe sein kann. Was den österreichischen Teil betrifft, wird dieser durch Täuschung dazu bewogen, da Wien davon ausgeht, man schließe bei einem Übereinkommen mit Israel einen Pakt mit dem Judentum ab.

AULA: Wie stehen Sie zu den ständigen Wiedergutmachungsforderungen an die beiden deutschen Staaten und den ständigen Buß- und Sühneritualen der etablierten Politiker?

Friedman: Die bestehende IKG ist nicht der einzige legitime Nachfolger des österreichischen Judentums von vor 1938. Die zahlreichen strenggläubigen, antizionistischen Juden waren schon damals von der Israelitischen Kultusgemeinde aus Religionsgründen strikt getrennt und keinesfalls Mitglieder. Wir hatten unsere eigenen Synagogen, Schulen, Stiftungen und wohltätigen Einrichtungen. Das gesetzestreue orthodoxe Judentum hat sich in Österreich - genauso wie in Deutschland und in allen anderen Ländern - immer selbst finanziert und stand dem Staat stets loyal gegenüber, ohne sich je in die Innenpolitik einzumischen. Dennoch wurden gerade wir Opfer des von den Zionisten provozierten Unheils. Die Israelitische Kultusgemeinde hat damals mit Hitler und Eichmann weitgehend kollaboriert und die Deportation des österreichischen Judentums in die Ghettos und Konzentrationslager des Ostens unterstützt, was 1945 zur Verhaftung und teilweisen Verurteilung des Vorstandes und der Rabbiner der IKG durch eines der damals eingesetzten Volksgerichte geführt hat. Noch heute nutzt die IKG das ihr von Adolf Hitler verliehene Privileg, Mitgliedsbeiträge ohne Exekutionsverfahren gleich vollstrecken lassen zu können, ein Privileg, das nicht einmal die Katholische Kirche genießt! Den Chaos-Zustand der Jahre nach 1945 nutzte die IKG, um den Wiederaufbau des glaubenstreuen antizionistischen Judentums in Österreich zu behindern und sich selbst tatsachen- und gesetzeswidrig als Vertreter des gesamten Judentums zu erklären. Jeder Versuch, unsere Gemeinschaft wiederherzustellen, wurde abgeschmettert mit der Begründung, daß wir keine genügende Mitgliederzahl mehr haben - das heißt, daß wir die durch Hitler geschaffene Realität zur Kenntnis nehmen sollen, da das glaubenstreue orthodoxe Judentum durch Hitlers Regime unter tätiger Mithilfe der IKG eliminiert wurde. Daß uns auch von Staats wegen bis heute die Konstituierung unserer eigenen Religionsgemeinschaft verwehrt wird, ist eindeutig verfassungswidrig, was nicht nur anerkannte Verfassungsexperten festgestellt haben, sondern auch der österreichische Verfassungsgerichtshof in seiner Erkenntnis 9185/1981. Österreich hat die Israelitische Kultusgemeinde in den letzten Jahrzehnten mit extrem hohen Beträgen gefördert. Entgegen den Behauptungen der IKG, Israels und des Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) wurde die Entschädigungsfrage bereits im Jahre 1955 durch Staatsvertrag rechtsstaatlich endgültig geregelt. Daß Ariel Muzicant diesen selbstverständlichen Schlußstrich des Rechtsstaates heute übergeht und erneut versucht, Druck auf die Regierung zur Lukrierung neuer Zahlungen auszuüben, kann nur als Erpressung bezeichnet werden. Aus strategischen Interessen versuchen die IKG und der Staat Israel die Frage von Wiedergutmachungs- und Entschädigungszahlungen so lange wie möglich offenzuhalten, um so die Republik Österreich immer von neuem unter Druck setzen zu können. Während die österreichische Bundesregierung uns jegliche Unterstützung verweigert, indem sie auf die von Adolf Hitler geschaffenen Realitäten verweist, und sich dabei über die eigene Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention hinwegsetzt, ist sie gleichzeitig bereit, die erst in den achtziger Jahren aus Israel und Rußland importierte, radikale Kach-Chahane-Chabad-Lubavich-Bewegung finanziell zu unterstützen, die hinter den radikalen und terroristischen Siedlern in Israel steht und auch die Al-Aqusa-Moschee zerstören will. Aus deren Reihen stammt auch Baruch Goldstein, der das bekannte Massaker in Hebron verübt hat!

Es wird behauptet, daß Österreich mit einer großzügigen Unterstützung der IKG seinen Dank für die Leistungen jüdischstämmiger Künstler und Intellektueller, deren Wirken Österreich bereichert habe, abstatten würde. Dieses Argument ist völlig abzulehnen. Abgesehen davon, daß die angebliche Bereicherung nicht im Falle jedes jüdischstämmigen Künstlers und Intellektuellen tatsächlich stimmen muß, sollte doch umgekehrt einmal die besondere Dankbarkeit Österreich gegenüber ausgesprochen werden - für seine großzügige Gastfreundschaft, die die Grundlage all dieser Aktivitäten war. Österreich sollte - auch im eigenen Interesse - einen echten Schlußstrich ziehen. Die Anerkennung unseres Rechtes auf Konstituierung einer eigenen Religionsgemeinschaft ist dafür aber unerläßlich.

AULA: Sehen Sie es in der heutigen Zeit als gefährlich an, als (orthodoxer) Jude in einem europäischen Land zu leben und sind Sie jemals bedroht oder beschimpft worden?

Friedman: Selbstverständlich ist es für uns äußerst schwierig, da wir von zionistischer Seite bzw. durch die bestehende Israelitische Kultusgemeinde immer wieder angegriffen werden. Aber wenn wir in die Geschichte blicken, ist das ja nichts Neues. Die in den Medien weitverbreitete bzw. von den Zionisten gestreute Propaganda über angebliche Gefahren und Verfolgungen gegen Juden, die zum Teil gar nicht existieren, sind einerseits großteils von diesen Kreisen provoziert worden, um finanzielle und geheimdienstliche Vorteile zu erpressen. Andererseits betreibt diese Propaganda durch einen großen Apparat Gehirnwäsche, die vor allem bei Leuten, die an einer geistigen Behinderung und unter Verfolgungswahn leiden, gut ankommt.